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Große Gießereitechnische Tagung 2024 in Salzburg – Europa braucht Innovation

Kreislaufwirtschaft, Energiekosten, Fachkräfte sowie die Integration von Digitalisierung und neuen Technologien waren die Topthemen der großen Gießereitechnischen Tagung 2024 in Salzburg. Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des Innovationspreises der Deutschen Gießereiindustrie.

 

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International Editor Diana, Engelmann

Am 25. und 26. April luden der österreichische (ÖGI), schweizerische (GVS) und deutsche Gießereiverband (BDG) zur „Großen Gießereitechnischen Tagung 2024“ ins Salzburger Kongresszentrum ein. Die Fachtagung findet alle vier Jahre statt und zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der Gießerei-Welt im DACH-Raum. 2024 standen die Themen Kreislaufwirtschaft, steigende Energiekosten, Fachkräftemangel sowie die Integration von Digitalisierung und neuen Technologien im Fokus. Zu den diesjährigen Sponsoren zählten namhafte Unternehmen wie CONLED Lichtcontracting GmbH, Laempe Mössner Sinto GmbH, ABP Induction Systems GmbH, Otto Junker GmbH, Vesuvius GmbH (Foseco), GEMCO Engineers B.V., Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH, Resand Oy sowie die Nürnberg Messe GmbH und die Messe Düsseldorf GmbH. Insgesamt nahmen über 600 Personen an der Gießereitechnischen Tagung 2024 teil und mehr als 40 Ausstellerfirmen präsentierten sich im Foyer.

Plenarvortrag von Zukunftsforscher Franz Kühmayer zu Arbeit, Bildung und Leadership

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Moderator Oliver Zeisberger im Europasaal, der den BDG-Präsident Clemens Küpper und die ÖGI-Geschäftsführerin DI Christa Zengerer willkommen hieß. Anschließend folgte der Plenarvortrag von Zukunftsforscher Franz Kühmayer, der in den Bereichen Arbeit, Bildung und Leadership zu den einflussreichsten Vordenkern unserer Zeit gehört. Im Anschluss fanden diverse Fachvorträge statt, jeweils zeitgleich im Europasaal (Eisen- und Stahlguss) und im Mozartsaal (Nichteisen-Metallguss).

Fachvorträge zu Eisen- und Stahlguss und Nichteisen-Metallguss

Im Fachvortrag von Dr.-Ing. Marco Rische, ABP Induction Systems GmbH und Dipl.-Phys. Wolfgang Baumgart, Zorc Technology GmbH ging es um die Umstellung vom Kupolofen zum Induktionsofen. Um saubere Stahlgussteile bei niedrigen Gießtemperaturen für Hochleistungsanwendungen, mit dem innovativen Rotoclene-Verfahren, handelte der Fachvortrag von Andres Baier und David Hrabinaj von der FOSECO Vesuvius GmbH. Ebenfalls spannend war der Vortrag von Rudolf Wintgens, Laempe Mössner Sinto GmbH, der die hybride und digitale Kernmacherei der Zukunft präsentierte. Informationen zu allen Fachvorträgen, die während der zweitägigen Veranstaltung stattfanden: https://www.foundry-planet.com/de/d/grosse-giessereitechnische-tagung/

Verleihung des Peter R. Sahm Preis 2024 an CEO Andreas Müller von der Leichtmetallgießerei DGS Druckguss Systeme AG

Abgerundet wurde der erste Veranstaltungstag durch den Gießereiabend im Messezentrum Salzburg mit der feierlichen Verleihung des Peter R. Sahm Preises 2024 der Deutschen Gießereiindustrie. der Geld- und Sachpreis (15.000 Euro Preisgeld sowie eine Skulptur) ging an CEO Andreas Müller von der Leichtmetallgießerei DGS Druckguss Systeme AG mit Sitz in St. Gallen, Schweiz. „Mit dem Preis möchten wir die Branche weiter stärken“, so die Dankesworte von Müller. 

Forschungsprojekt Re:GAIN stieß auf besonders große Resonanz

Auftakt zum zweiten Veranstaltungstag bildeten die Vorträge „Session Circular Economy + Transformation“ im Europasaal, moderiert von Oliver Zeisberger sowie „Session Digitalisierung“ von Moderator Martin Vogt im Mozartsaal. Anschließend ging es weiter mit den Fachvorträgen, wobei der Vortrag von Dr. Kai Kerber (Otto Frech GmbH & Co. KG) zum Forschungsprojekt Re:GAIN - Resiliente Automotive-Gießereien durch Einsatz AI-gestützter Assistenten für nachhaltige Prozesse auf besonders große Resonanz stieß.

„Die Energiewende ist ein Marathon und kein Sprint“, Prof. DI Karl Rose

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Abschlussvortrag über die Zukunft der Energiemärkte von Prof. DI Karl Rose. Dabei betonte Rose, dass die Energiewende ein Marathon und kein Sprint sei. Politische Zielsetzungen seien daher oft überambitioniert und man müsse realistisch bleiben in der Erreichung der Klimaziele. In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Clemens Küpper, BDG-Präsident und Geschäftsführer der Eisengiesserei-Baumgarte; ÖGI-Geschäftsführerin DI Christa Zengerer; Prof. DI Karl Rose sowie Dipl.-Ing. Lars Steinheider, Geschäftsführer der Friedrich Wilhelms Hütte Stahlguss GmbH und DI Max Kloger, Tiroler Rohre GmbH, noch einmal die Kernthemen der Tagung.

Die EU bietet viele Vorteile: WENN Europa bereit ist, sich seinen Problemen zu stellen

Nichtsdestotrotz gab es auch viele Lichtblicke, ganz nach dem Zitat „There is a crack in everything. That’s where the light come in“, von Leonhard Cohen, betonte Zukunftsforscher Franz Kühmayer in seinem Vortrag. „Die EU ist eine Wertegemeinschaft, in der Demokratie und Menschenrechte zählen. Unser Gesellschaftsmodell beruht auf Freiheit und Verantwortung des Einzelnen sowie Rechtssicherheit und Stabilität“, so Kühmayer. „Verglichen mit dem Rest der Welt bietet die EU zahlreiche Vorteile, mit dem Potenzial unseren Wohlstand zu halten und zu steigern – WENN Europa bereit ist, sich seinen Problemen zu stellen.“ Um in den kommenden Jahrzehnten international mitzuhalten, müsse Europa viel mehr in Forschung und Technik investieren – darüber war man sich in der Diskussionsrunde einig. Insgesamt war die Große Gießereitechnische Tagung 2024 eine gelungene Veranstaltung mit neuem Input zu aktuellen Themen der Gießerei sowie eine hervorragende Gelegenheit für Austausch und Networking.


 

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