100 Jahre Honsel: Eine bewegte Erfolgsgeschichte

Meschede - 100 Jahre Kompetenz in Leichtmetall: anlässlich ihres „runden“ Geburtstags veranstaltete die Honsel AG; 1908 von Fritz Honsel im Sauerland gegründet, in Meschede Mitte Oktober einen Jubiläumstag, der mit einem Festakt für zahlreiche Vertreter aus Industrie, Politik und Hochschulen begann.

Mitglied des deutschen Bundestages, Friedrich Merz, würdigte in seiner Festrede die Leistungen des traditionsreichen Automobilzulieferers. Ganz im Sinne des Jubiläumsmottos "Innovation aus Tradition" hatte der Leichtmetallspezialist Referenten aus Forschung und Industrie zu einem anschließenden Techniksymposium eingeladen, die gemeinsam mit den Top-Entwicklern von Honsel neue Perspektiven für den Leichtbau im Automobil aufzeigten. Die Referenten waren sich einig, dass es derzeit eine der größten technologischen Herausforderungen für die Automobilindustrie sei, den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen zu senken – bei gleichzeitig gesteigerter Fahrzeugleistung.

Ob Gießen, Strangpressen oder Walzen, ob Großserie oder flexible Belieferung mit komplexen Halbzeug-Produkten für Spezial-Anwendungen – die Leidenschaft für die vielfältigen Herstellungsverfahren und Verwendungsmöglichkeiten der Leichtmetalle Aluminium und Magnesium hat bei Honsel Tradition. Ebenso wie der Erfindergeist, der den jungen Fritz Honsel antrieb und der dazu beitrug, dass aus dem sauerländischen Ein-Mann-Betrieb ein erfolgreiches, weltweit tätiges Großunternehmen wurde. Er bewies der Fachwelt, dass sich gerade die Leichtmetalle Aluminium und Magnesium durch besondere Maßhaltigkeit, Festigkeit und Wirtschaftlichkeit auszeichnen, optimale Produktionsverfahren vorausgesetzt. Hier sicherte sich Honsel bereits früh einen Wettbewerbsvorsprung.

So war Honsel eines der ersten Unternehmen, das Aluminiumteile in Kokillenguss fertigte und bald zum Stammlieferanten der noch jungen Automobilindustrie wurde. Die ersten Motoren- und Getriebeteile aus Magnesium, im selben wirtschaftlichen Gießverfahren produziert, stammten ebenfalls von Honsel. Ebenso früh investierte das noch junge Unternehmen in das Druckgussverfahren, um hochpräzise Teile sehr wirtschaftlich in Großserie fertigen zu können. Dabei erwies sich schon Fritz Honsel mit seinem technischen Know-how und seinem unbedingten Streben nach Qualität als kongenialer Entwicklungspartner seiner Kunden. Und auch an der Schwelle zum zweiten Jahrhundert der Unternehmensgeschichte sind Honsel-Ingenieure von Anfang an bei der Entwicklung komplexer Produkte dabei.

Die Vorteile von Aluminium als besonders umweltgerechtem Werkstoff zeigen sich vor allem im Automobilbereich, in dem Honsel über 90 Prozent seines Umsatzes erzielt. Mit Aluminium-Komponenten und
-Systemen unterstützt Honsel die Automobilhersteller dabei, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von PKW und Nutzfahrzeugen zu steigern, dabei aber Fahrzeuggewicht, Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu senken: In Zeiten schwindender Ressourcen und wachsender CO2-Belastung ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz. Zudem setzt Honsel weiter Trends mit umweltgerechten Produktionsverfahren, die an allen Standorten permanent weiterentwickelt werden. Auch hier bietet das Unternehmen „Innovation aus Tradition“, entstand doch die erste Aluminium-Umschmelze Deutschlands 1917 in Meschede. Und nicht zuletzt angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise sorgen optimierte Verfahren zum Schmelzen und Recyceln von Aluminium für mehr Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt.

„Aus gutem Grund haben wir unser Jubiläum unter das Motto ‚Innovation aus Tradition’ gestellt“, sagte Dr. Heinz Pfannschmidt, Vorstandsvorsitzender der Honsel AG auf dem Festakt. „Es ist der Leitspruch für unser gesamtes unternehmerisches Handeln und bezieht sich nicht nur auf die Innovation von Produkten und Fertigungsprozessen. Gerade in der globalisierten Automobilindustrie müssen wir uns in allen Bereichen auf unsere Innovationskraft besinnen, um den weiter wachsenden Anforderungen gerecht zu werden“, so Pfannschmidt. Zur derzeitigen Wirtschaftslage merkte er an, dass die allgemeine Finanzkrise den Konkurrenzkampf in der Autoindustrie drastisch verschärfen werde. Gerade die Zulieferer müssten kreative Lösungen finden, um angesichts sinkender Produktionszahlen am Markt zu bestehen. „Unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ist oberstes Gebot. Dabei hilft uns das in 100 Jahren erworbene Know-how, für unsere Kunden innovative Leichtmetallprodukte zu entwickeln und in höchster Qualität besonders wirtschaftlich zu fertigen. Dies ist eine solide Basis - geschaffen im Laufe einer bewegten Firmenhistorie, in der Honsel so manchen Einbruch – vom Weltkrieg bis zur Weltwirtschaftskrise – erfolgreich verkraftet hat“, äußerte er sich zu den Perspektiven des Unternehmens.

Das abendliche Dinner in einer von Zylinder- und Getriebegehäusen als gelungene Dekoration umrahmten Werkhalle stellte einen krönenden Abschluss der Veranstaltung dar.

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Honsel-Symposium Vorträge

Klimaschutz - Herausforderung und Chance für die deutsche Automobilindustrie
Dr. Jakob Seiler, Referent Abgas und Emissionen, VDA

Leichtbau in Getriebesystemen der Zukunft
- Megatrends vom Markt
- Entwicklungstendenzen / Anforderungen
- Zusammenarbeit am Beispiel der Entwicklung eines Nutzfahrzeuggetriebes
Wolfgang Vogel, Mitglied des Vorstands, ZF Friedrichshafen AG

Powertrain 2020 - Die Zukunft fährt elektrisch
Dr. Wolfgang Bernhart, Partner, Roland Berger Strategy Consultants

Leichtmetall als Werkstoff im Antriebsstrang: Reduzierung von CO2-Emissionen bei gleichzeitiger Erhöhung der Leistungsdichte
- Einsatz von Leichtmetall am Beispiel eines 7-Gang Automatikgetriebes
- Potentiale zur Gewichtseinsparung und Leistungsdichte im Vergleich der Werkstoffe
- Schlüsselfaktoren für den Serienentwicklungsprozess
Dr. Jürgen Reusch, Leiter Entwicklung Getriebe, Leiter Konstruktion, Honsel AG

Herausforderungen an die Verbrennungsmotoren-Konstruktion
- Konzept für zukünftige Generationen von Verbrennungsmotoren
- erforderliche Material- und Fertigungs-Prozess-Entwicklungen
Dr. Bernhard Gand, Leiter Entwicklung Motoren, Honsel AG

Entwicklungstendenzen Kurbelgehäuse: Beitrag zur Gewichtsreduzierung der Motoren
- Herausforderungen an die Produktgestaltung
- Beitrag des Kurbelgehäuses zur Gewichtsreduzierung der Motoren
- Massnahmen zur Gewichtsreduzierung
Peter Stocker, Leiter Mechanik Entwicklung Grundmotor, Daimler AG

Leichtmetall in Fahrwerk und Chassis - quo vadis?
- Substitution von Stahl: Werkstoffe und Verfahren für Leichtmetallösungen
- Hybridbauweisen
- Technologietrends im Leichtmetall
Dr. Heinrich Fuchs, Leiter Werkstoff- und Prozessentwicklung, Honsel AG

Konzepte der Betriebsfestigkeit zur Auslegung von Fahrwerkbauteilen
- Definition der Betriebsfestigkeit
- Leichtbau durch Betriebsfestigkeit
- Experimentelle und numerische Simulation
- Aktives Fahrwerk
Prof. Dr.-Ing. Cetin Morris Sonsino, Fraunhofer Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt

Zusammenfassung: Die zukünftige Rolle des Zulieferers in der Automobilindustrie
Dr. Helmut Becker, Leiter Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation, München

Über Honsel

Honsel ist ein weltweit führender Zulieferer für Leichtmetallkomponenten mit Kernaktivitäten im Bereich Automotive. Das Unternehmen entwickelt und produziert Erzeugnisse aus Aluminium und Magnesium in allen gängigen Fertigungsverfahren des Gießens, Strangpressens und Walzens für Motor, Getriebe, Fahr¬werk und Karosserie von PKW und Nutzfahrzeugen. Hinzu kommen Produkte für den Maschinenbau und andere Anwendungen. Komponenten und Systemlösungen von Honsel verringern Fahrzeuggewicht, Kraftstoffverbrauch und Emissionen und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. 1908 gegründet, verfügt Honsel als Entwicklungs- und Serienlieferant und Systemzulieferer für internationale Automobilhersteller über Standorte in Deutschland, Frankreich, Rumänien, Spanien, Brasilien und Mexiko. Rund 5.000 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von knapp 900 Mio. EUR.

Foundries Catalogue: <link _top>Honsel AG