Till Schreiter, CEO von ABP Induction, betonte, dass der Standort Dortmund „unsere DNA“ sei und ABP dort auf eine 95-jährige Tradition zurückblicken könne. Die Verbundenheit zur Region, die gute Infrastruktur und die Nähe zur TU Dortmund seien wichtige Faktoren für den Unternehmenserfolg. Diese Standorttreue zeigte sich laut Schreiter auch in Investitionen wie der großen Wickelbank, deren Installation 2012 ein klares Bekenntnis zum Standort war.
Unter dem Leitsatz „People, Technology, Success“, der gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt wurde, beschrieb Schreiter die besondere Unternehmenskultur bei ABP. „People“ stehe bewusst an erster Stelle: „Die Menschen machen bei uns im Unternehmen den Unterschied.“ Diese Haltung spiegele sich in langjährigen Beschäftigungsverhältnissen über mehrere Generationen, der aktiven Ausbildung von Nachwuchs und einem gesunden Altersdurchschnitt wider. Dabei setze ABP auch auf Empfehlungen im Freundes- und Familienkreis, um neue Talente zu gewinnen.
Technologisch erinnerte Schreiter an Meilensteine wie die weltweit ersten 56-Tonnen-Induktionsöfen mit 42 Megawatt Leistung 2012 in China – „damals revolutionär“ –, und die Querfelderwärmung mit 36 Megawatt 2014, die neue Produktionsprozesse ermöglichte. Er unterstrich die Bedeutung von Innovation und Mut, Grenzen immer wieder zu verschieben. Digitale Projekte wie das offene Portal myABP, das bereits 2018 gestartet wurde, seien Beispiele für den frühen Einstieg in die Digitalisierung: „Ohne Digitalisierung geht es heute nicht mehr.“ Sie helfe nicht nur, Prozesse effizienter zu gestalten und Energie einzusparen, sondern ermögliche auch den Erhalt von Erfahrungswissen angesichts des demografischen Wandels. Durch die Kooperation mit Partnern könne ABP digitale Lösungen weltweit anbieten und flexibel auf globale Herausforderungen reagieren. Till Schreiter bedankte sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern und ihren Familien: „Ohne Ihren Mut, Ihr Können, Ihren Einsatz wäre diese Erfolgsgeschichte nicht möglich gewesen.“ Er sprach von einem Unternehmen, das stolz auf seine Vergangenheit blicke, aber überzeugt sei, dass „die beste Zeit von ABP nicht hinter uns liegt, sondern immer vor uns.“
Der Standort Dortmund – Herz der Erfolgsgeschichte
Seit mehr als 95 Jahren ist der Standort Dortmund Heimat für den Ofenbau – die Anfänge reichen bis ins Jahr 1929 zurück. Bereits seit 1903 steht ABP mit den Vorgängerunternehmen in der Tradition des Induktionsofenbaus, beginnend mit dem ersten Induktionsrinnenofen von ASEA in Schweden. Das Werk in Dortmund entwickelte sich in den Jahrzehnten über verschiedene Fusionen – ASEA, BBC, ABB – stetig weiter. Selbst nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Standort mit vereinten Kräften wiederaufgebaut und entwickelte sich zu einem weltweit anerkannten Kompetenzzentrum für induktive Schmelz- und Erwärmungstechnik.
Die Lage am Dortmunder Hafen bietet bis heute logistische Vorteile. Eng vernetzt mit der TU Dortmund und einem gewachsenen Partnernetzwerk in der Region, zieht ABP weiterhin Fachkräfte aus ganz Deutschland an. Der Standort Dortmund steht für Industriekultur, Innovationskraft und eine außergewöhnliche Mitarbeiterbindung.
Vom Konzernkind zur globalen Marke
20 Jahre ABP: Wie Pioniergeist, Menschen und Mut ein Unternehmen formten
Vor 20 Jahren wagte ein kleines Team in Dortmund den Sprung ins Ungewisse: aus dem sicheren Hafen eines Weltkonzerns in die Eigenständigkeit. Heute ist ABP Induction eine internationale Technologiemarke mit klarer Vision, tiefer Verwurzelung und echtem Unternehmergeist.
„Es war ein Sprung ins kalte Wasser“, erinnert CEO Till Schreiter an die Geburtsstunde von ABP Induction im Jahr 2005. Damals löste sich das Unternehmen aus der Gießereisparte von ABB und trat mit dem Rückhalt eines Private-Equity-Investors den Weg in die Eigenständigkeit an. „Viele fühlten sich noch wie ‚ABB’ler‘ – aber gleichzeitig war dieser Wille spürbar: Wir zeigen, dass wir das alleine schaffen.“
Die ersten Jahre waren geprägt von Dynamik, Mut und einem ausgeprägten Pioniergeist. „Es wurden neue Systeme eingeführt, internationale Strukturen aufgebaut“, beschreibt CFO Bernd Bartelheimer den Kraftakt der Anfangsjahre. Und er betont: „Das war kein lokaler, sondern ein globaler Prozess – eine Mammutaufgabe.“