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A - Mitten in Kleinmünchen laufen Motorteile für Porsche vom Band LINZ.

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Mitten in Kleinmünchen steht eine der produktivsten Gießereien der Welt. Bei Nemak Linz (ehemals Mandl & Berger) fertigen 420 Mitarbeiter jährlich 110 Zylinderköpfe pro Quadratmeter Produktion. Auf der Kundenliste stehen Porsche oder BMW.

Jahrelang hatte der Autozulieferer, der 1946 auf der grünen Wiese in Kleinmünchen entstanden ist, Probleme mit seinen Anrainern. Durch Investitionen in Umweltschutz und einen offenen Dialog mit den Nachbarn gehören diese Streitigkeiten aber der Vergangenheit an, sagt Standortleiter Andre Gröschel.

Die aktuellen Herausforderungen des Aluminiumverarbeiters liegen im internationalen Standortwettbewerb. Seit 2007 gehört Nemak Linz zur mexikanischen Alfa-Gruppe, einem börsenotierten Mischkonzern. In der Autosparte besitzen die Mexikaner 28 Werke in 13 Ländern. „Wir sind der Standort mit den weltweit höchsten Lohnkosten. Das ist für uns ein Wahnsinns-Standortnachteil", sagt der gebürtige Deutsche Gröschel. Entsprechend werde laufend an der Optimierung der Prozesse gearbeitet.

Die eigentliche Stärke des Werks ist nicht die Produktivität, sondern eine in Linz entwickelte Technologie. Mittels „Rotacast"-Verfahren werden aus Aluminium und Quarzsand Zylinderköpfe für namhafte Autohersteller produziert. So laufen etwa Motorteile für die Porsche-Modelle Cayenne oder Panamera ebenso vom Band wie für die Vierzylinder-Dieselmotoren von BMW.

Die Ingenieursarbeit aus Linz wird in der mexikanischen Zentrale hoch geschätzt. Der Standort ist eines von vier Produktionsentwicklungszentren im Konzern. „Wir haben die Entwicklungshoheit für Zylinderköpfe in Europa und Asien. Alle Anfragen der Autohersteller kommen direkt zu uns", sagt Gröschel.

Ein Umsatz von 90 Millionen Euro wird heuer in Linz erzielt. Mit dem Verkauf von Entwicklungsleistungen an Schwesterwerke will Nemak Linz künftig wachsen. Denn die Produktion in Kleinmünchen fährt mit 1,3 Millionen heuer produzierten Zylinderköpfen „am Limit".

Quelle: OÖNachrichten

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