- Sanierung der ae group ist angestrebt
- Geschäftsführung bleibt in unternehmerischer Verantwortung
- Sanierungsexperte Martin Mucha steigt als Generalbevollmächtigter ein
- Umsatzeinbrüche aufgrund von sinkender Nachfrage der Automobilindustrie
Die ae group AG hat am 12.08.2024 beim Amtsgericht Meiningen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Die verminderte Nachfrage der Automobilindustrie hat den Hersteller von Aluminium-Druckgussteilen in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht.
„Der Geschäftsbetrieb der ae group geht im Rahmen des eingeleiteten gerichtlichen Sanierungsverfahrens ohne Einschränkungen weiter. Unser Ziel ist es, das Unternehmen zu erhalten“, betont Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER, Stuttgart. Der erfahrene Sanierungsexperte Martin Mucha ist zusammen mit seinem Team für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten und unterstützt die Geschäftsführung bei der Restrukturierung. Die Löhne und Gehälter der rund 1.000 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende Oktober gesichert.
Die ae group wurde 1980 gegründet und erwirtschaftete einen Umsatz von zuletzt rund 150 Millionen Euro. Das Unternehmen fertigt Teile in Aluminium-Druckguss, z. B. Getriebegehäuse, Motorenkomponenten, Getriebesteuerungsteile und Batteriegehäuse für die Automobilindustrie. Die ae group hat vier Produktionsstandorte im thüringischen Gerstungen (Hauptsitz), im hessischen Nentershausen, in Lübeck und im polnischen Strzelce Krajenskie. Vorstände der ae group sind Christian Kleinjung (CEO) und Philipp Bächle (CRO, Chief Restructuring Officer).
Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert. Das Insolvenzrecht erlaubt dies in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Beides ist bei der ae group der Fall. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter ein. Dieser überwacht das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufige Sachwalterin wurde Dr. Romy Metzger von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz bestellt.
„Wir bedauern sehr, diesen Schritt gehen zu müssen. Wir haben zwar bereits in den vergangenen Monaten unsere Bemühungen zur Restrukturierung unseres Unternehmens verstärkt; allerdings macht uns der Einbruch bei der Nachfrage seitens der Automobilhersteller weiter schwer zu schaffen. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch das Insolvenzverfahren unser Unternehmen sanieren und die Arbeitsplätze erhalten können“, erklärt Christian Kleinjung, Vorstandsvorsitzender der ae group AG.
„Die Substanz der ae group ist gut und die Produkte sind von höchster Qualität. Wir streben daher eine Sanierung des Unternehmens an und hoffen, dass wir gemeinsam mit den Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten eine gute Lösung finden können“, ergänzt der Generalbevollmächtigte Martin Mucha.
Über die ae group AG
WIR FORMEN INNOVATION! Die ae group ist ein innovativer Automobilzulieferer mit Expertise für Leichtmetall Druckguss, Bearbeitungsteile und Fertigkomponenten. Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Aluminium-Druckgussteilen für Automobilhersteller weltweit zählt die Gruppe zu einem der führenden Zulieferer Deutschlands. Das Unternehmen hat drei Standorte in Deutschland und einen in Polen, sowie eine In-House-Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Die ae group AG wird von Christian Kleinjung (CEO) und Philipp Bächle (CRO, Chief Restructuring Officer) geführt und ist im Besitz der Alutech Holding GmbH & Co. KG, München. www.ae-group.de
Über GRUB BRUGGER
GRUB BRUGGER ist seit über 50 Jahren eine auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei, die von ihren Standorten Stuttgart, München, Frankfurt a. Main und Freiburg i. Breisgau aus mit gut 50 Berufsträgern bundesweit agiert. Neben der Insolvenzverwaltung, der Sachwaltung und der Eigenverwaltung berät GRUB BRUGGER krisenbefangene Unternehmen ebenso wie Gläubiger. GRUB BRUGGER gehört laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2023/2024 wieder zu den führenden Kanzleien in der Insolvenzverwaltung/Sachwaltung. Im JUVE-Handbuch 2022/23 wurde GRUB BRUGGER als „Kanzlei des Jahres 2022“ für den Bereich Insolvenz und Restrukturierung ausgezeichnet.
Martin Mucha ist Fachanwalt für Insolvenzrecht, Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER und laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2023/2024 wiederholt einer der führenden Namen in der Insolvenzverwaltung in Deutschland. Ebenfalls wurde Martin Mucha zuletzt im Ranking der WirtschaftsWoche unter den renommiertesten Anwälten für Restrukturierung aufgeführt. Die Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung hat Martin Mucha im Jahr 2023 den AWARD 2023 „Eigenverwalter/in des Jahres“ verliehen. Das Handelsblatt hat Martin Mucha zuletzt zum Anwalt des Jahres im Bereich Restrukturierung und Insolvenzrecht bestimmt. Martin Mucha ist Mitglied im Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands e.V. (VID) sowie im Gravenbrucher Kreis. Mehr unter www.grub-brugger.de
Über SGP Schneider Geiwitz
SGP Schneider Geiwitz unterstützt seit mehr als 40 Jahren Unternehmen. Mit rund 400 Mitarbeitern ist die Kanzlei neben dem Hauptsitz in Ulm an 23 weiteren Standorten vertreten. Mit den Sparten Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Corporate Finance, Immobilienverwaltung sowie Restrukturierung deckt das Unternehmen ein umfassendes Leistungsangebot für Unternehmen ab. www.schneidergeiwitz.de