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Carat – eine Erfolgsgeschichte

Uzwil - Wie nimmt der Markt das Konzept der neuen Zweiplatten-Druckgussmaschine Carat auf? Beat Müller hat die Markteinführung interessiert beobachtet. Das Ergebnis: Die Zweiplattentechnik von Bühler ist auf grosse Akzeptanz gestossen.

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Neue Geräte, neue Produktionseinrichtungen, neue Organisationen, da ist auf dem Markt oft eine Portion Vorsicht, eine gewisse Zurückhaltung bis hin zu offener Ablehnung zu beobachten. Umso mehr freut es uns, vom Gegenteil berichten zu können. Die anfängliche Skepsis und Zurückhaltung war innert Stunden überwunden – so haben wir die Inbetriebnahme der ersten ausgelieferten Carat-Druckgiessmaschine Ende März 2007 bei TCG Unitech in Kirchdorf an der Krems in Österreich erlebt. Selbstverständlich haben wir diese Reaktion nicht bei allen bis heute ausgelieferten Maschinen in diesem Masse angetroffen. Aber nach einer gewissen «Schulungszeit» sind alle Betreiber mit den neuen Anlagen sehr zufrieden. «Zufrieden» bedeutet im Druckguss nichts anderes, als dass die Maschine den Vorstellungen und Zielen der Kunden entspricht: Möglichst viele Gutteile pro Zeiteinheit bei niedrigsten Kosten. Diese Ziele werden unter anderem durch Verkürzung der Zykluszeiten, konstantere Teilequalität und deutlich geringeren Aufwand beim Produktionswechsel erreicht. Aber auch die höheren Nutzungszeiten der Anlage und der geringere Platzbedarf bei Neuanschaffung der Zelle haben einen positiven Einfluss auf der Kostenseite.

Stabilere Produktionsprozesse
Ungeachtet unserer bisherigen Entwicklungen zur Zykluszeitverkürzung werfen wir hier ein Augenmerk auf die technisch-konstruktiven Aspekte der neuen Carat-Linie. Vergleichsproduktionen mit derselben Form auf einer konventionellen Druckgiessmaschine mit Kniehebelgelenk und der neuen Carat haben – natürlich unter Sicherstellung vergleichbarer Rahmenbedingungen – eindeutig Ergebnisse zugunsten der Carat gezeigt. Die neue Zweiplattentechnologie führt tendenziell zu weniger Flitterbildung und somit auch zu stabileren Produktionsprozessen. Das zeigt, dass sowohl die Steifigkeit des Schliesssystems als auch die Verteilung der Zuhaltekräfte klar verbessert sind. Das System kann Fehler in der Formparallelität besser ausgleichen, was insgesamt die Form-Standzeiten erhöht und Nacharbeiten an Druckgiessteilen reduziert.

Sichere Produktionswechsel und verkürzte Nebenzeiten
Bei Produktionswechseln geht es in einer Giesserei meistens hektisch zu und her. Hohe Temperaturen der Form und Ablagerungen von Sprühmitteln fördern eine solche Arbeitsweise. Eine gute Konstruktion der Maschine trägt diesem Umstand Rechnung. Die Carat ist so aufgebaut, dass beim Produktionswechsel keine Säulen in die Formzone ragen. Formen können ohne Behinderung mit dem Kran eingefahren werden; es besteht keine Gefahr von Aufprallschäden durch die bewegte Form, weder an herausragenden Säulen noch an allfälligen Schutzrohren. Zudem sind die Verriegelungsrillen und Gewinde der Säulen während der Produktion immer vollständig durch die Platten abgedeckt und abgedichtet. Das verhindert eine Verschmutzung der Rillen und Gewinde durch Sprühmittel und Flitter. Bei flachen Gussteilen kann der Sprühroboter dank dem vergrösserten Formöffnungshub ohne Kollisionsgefahr die feste Formhälfte sprühen, während der Entnahmeroboter das Teil greift und ausfährt. Dies bedeutet einen Zykluszeitgewinn von mehreren Sekunden.

Platzvorteile
Wird in einer Giesserei eine alte Maschine mit 900 Tonnen Schliesskraft ersetzt, so kann auf dem bestehenden Platzangebot mindestens eine Carat-Maschine von 10 500 kN, meistens sogar eine von 14 000 kN aufgestellt werden. Dies gilt entsprechend auch für grössere Einheiten. Das bringt den Vorteil, auf gleicher Fläche grössere Teile giessen zu können oder beispielsweise von einer Einfach- auf eine Zweifachkavität zu wechseln.

Carat-Schicht gefragt
Diese Vorteile haben sich in der Praxis bestätigt. Bei TCG Unitech in Kirchdorf wird in 16 Wochenschichten gearbeitet. Der Nutzungsgrad der Anlage liegt deutlich über 80 Prozent. Wie Produktionsleiter Michael Thieser erklärt, werden Stillstände weitgehend durch Formwechsel, Probleme an den Giessformen und durch Störungen an den peripheren Anlagen verursacht. Nur in seltenen Fällen sind Stillstände auf die Maschine zurückzuführen. So ist die «neue Bühler» auch beim Personal gefragt, eine Zuteilung zur Carat-Schicht bei der Belegschaft begehrt.

Bühler ist ein global führendes Unternehmen der Verfahrenstechnik, insbesondere für Produktions-technologien zur Herstellung von Nahrungsmitteln und technischen Materialien. Bühler ist in über 140 Ländern tätig und beschäftigt weltweit rund 6900 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von CHF 1770 Mio.


Catalogue of suppliers: <link http: www.foundry-planet.com _top external-link-new-window>Bühler Druckguss AG

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