Der Bericht präsentiert und analysiert 11 potenzielle technologische Optionen für den exklusiven Einsatz von CO₂-neutralen Kraftstoffen (CNFs) in neuen Straßenfahrzeugen und schlägt innovative Lösungen zur nachhaltigen Verfolgung und Überprüfung dieser Kraftstoffe vor.
Im Zuge der Überarbeitung der CO₂-Emissionsstandards für neue Pkw und Transporter haben die europäischen Gesetzgeber faktisch ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 beschlossen, indem sie ein 100-prozentiges CO₂-Reduktionsziel für den Flottendurchschnitt, gemessen am Auspuff, festgelegt haben. Für Lkw und Busse wurde ein Reduktionsziel von 90 Prozent bis 2040 beschlossen, wobei Spielraum für andere Maßnahmen wie die Nutzung von Wasserstoff und CNFs besteht.
Seit ihrer Gründung im September 2023 in Stuttgart hat die WGMM verschiedene Überwachungsmethoden identifiziert und bewertet, die den Einsatz von CNFs in neuen Fahrzeugen nachweisen können. Die Gruppe besteht aus über 50 Experten aus der Kraftstoff- und Automobilbranche, von Handelsverbänden und aus der Forschung. Sie fungiert als treibende Kraft für die Zusammenarbeit und zielt darauf ab, pragmatische und inklusive Empfehlungen zu erarbeiten, die die technischen und wirtschaftlichen Realitäten der Kraftstoff-Wertschöpfungskette berücksichtigen und mit den europäischen Klimazielen übereinstimmen.
Der Bericht schlägt eine neue Definition für CNFs vor, die alle erneuerbaren Kraftstoffe umfasst, einschließlich eFuels und Biokraftstoffe, die den Nachhaltigkeitskriterien der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) entsprechen. Er umfasst 11 technologische Optionen wie digitale Überwachungssysteme, chemische Markierungen mit physischer Identifizierung der CNFs entlang der Lieferkette, Onboard-Fahrzeugerkennung, physische Sicherheitsmechanismen für Kraftstoffanschlüsse sowie Massenbilanzierungsverfahren.
Dieser Bericht bietet der Kommission, Experten der Mitgliedstaaten sowie anderen Regulierungsbehörden und Interessengruppen eine umfassende, objektive, neutrale und technische Bewertung aller identifizierten Kraftstoffüberwachungsoptionen. Die Ergebnisse eröffnen die Möglichkeit, auf den Schlussfolgerungen des Berichts aufzubauen und eine gemeinsame Roadmap für die Energiewende im Verkehr zu erstellen.
Zitate:
- Alain Mathuren (FuelsEurope): „Die große Koalition, die die Automobil- und Kraftstoff-Wertschöpfungsketten repräsentiert und zu diesem Bericht beigetragen hat, zeigt die Bereitschaft der Industrie, gemeinsam mit den Institutionen die Anerkennung von CO₂-neutralen Kraftstoffen als Wegbereiter für neue Verbrennungsmotoren und Hybridfahrzeuge, die als emissionsfrei gelten, voranzutreiben.“
- Dáša Mamrillová (EWABA): „Alle nachhaltigen erneuerbaren Kraftstoffe gemäß den RED-Kriterien, die sowohl Biokraftstoffe als auch eFuels umfassen, sind am Auspuff CO₂-neutral und müssen in die Definition von CO₂-neutralen Kraftstoffen aufgenommen werden.“
- Daniel Kaddik (bft): „Kundenorientierte Innovationen, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit sind entscheidende Erfolgsfaktoren für jede CO₂-neutrale Lösung im Verkehr. Wir dürfen keine technologischen oder regionalen Abhängigkeiten schaffen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen.“
- Stefan Kunter (Elaflex): „Wir haben die technischen Optionen offen und vorausschauend analysiert und bewertet. Der Bericht stellt 11 technische Lösungen vor, die eine sichere und überprüfbare Einführung von CO₂-neutralen Kraftstoffen in der EU ermöglichen.“
- Tobias Block (eFuel Alliance): „Wir haben pragmatische und technisch realisierbare Lösungen entwickelt. Nun ist die EU-Kommission am Zug. Wir erwarten, dass die Lösungen in die frühzeitige Überarbeitung der CO₂-Standards integriert werden.“
Quelle: Working Group on Monitoring Methodologies, (WGMM)