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GER - Aluminiumindustrie durch Corona stark betroffen: Hilferuf aus der Industrie an die Politik

Mitgliederversammlung des Gesamtverband der Aluminiumindustrie e. V. (GDA) am 16.09.2020 spiegelt Dramatik wider

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Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des GDA, die erstmals als digitale Veranstaltung stattfand, hat sich der GDA auch personell neu aufgestellt. Leopold Werdich, Geschäftsführer der TUBEX-Holding, wurde als neuer Vizepräsident des GDA gewählt. Er folgt damit auf Herrn Oliver Höll, der sein Mandat im Frühjahr niederlegte. Frank Busenbecker, Geschäftsführer der Erbslöh Aluminium GmbH, wurde als neuer Vorsitzender des Fachverbands Aluminiumhalbzeug gewählt. Dieter Höll (Constellium) ist sein neuer Stellvertreter. 

Der Präsident des GDA, Dr. Hinrich Mählmann (OTTO FUCHS KG), betonte: „Herr Werdich und Herr Busenbecker sind seit Jahren stark im GDA engagiert. Mit beiden Herren ist die Breite unserer Industrie auch in den Führungsgremien des Verbandes hervorragend abgebildet.“

Das bestimmende Thema der Sitzungen war die Pandemie und die daraus folgende globale Krise. Die Aluminiumindustrie hat im ersten Halbjahr 2020 bereits einen deutlichen Einbruch erlebt. Die Talsohle schien mit dem Ende der Sommerpause erreicht: Die Abrufzahlen aus wichtigen Kundenindustrien sind gegenüber den massiven Einbrüchen des Frühjahrs zumindest stabilisiert. Dies gilt insbesondere für die Automobilindustrie, die im zweiten Quartal ihre Produktion heruntergefahren hatte. Im Flugzeugbau ist ein starker Rückgang zu verzeichnen.


Präsident Dr. Hinrich Mählmann unterstrich: „Diese Krise führt in eine noch massivere Rezession als die Finanzkrise der Jahre 2008/2009.“ Der Präsident mahnte: Die Bundesregierung habe mit ihren Rettungspaketen zwar schnell reagiert, doch benötigt die Industrie auch eine Vorwärtsstrategie. Die Krise dürfe nicht zur politischen Neusortierung der Industrie in „politisch gewollt“ und eben „nicht mehr gewollt“ genutzt werden. 

Präsident Mählmann warnte, dass die zuletzt leichte Belebung keinen Anlass zur Euphorie biete. Das Produktionsniveau der deutschen Fahrzeughersteller in diesem und im kommenden Jahr werde nicht auskömmlich für die gesamte Lieferkette sein. Und starke Impulse aus anderen Anwenderbranchen blieben aktuell noch aus. 

Der Präsident begrüßte die Entscheidung der Europäischen Kommission, Anti-Dumping-Zölle auf Profile aus China zu erheben: „Die deutsche Aluminiumindustrie muss keinen Wettbewerber fürchten. Aber die Spielregeln müssen weltweit eingehalten werden. Das ist in China nicht der Fall.“

Es käme nun darauf an, die Lösungskompetenz des Werkstoffs und unserer Unternehmen für die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft zu präsentieren. „Aluminium ist und bleibt der Werkstoff der Zukunft.“

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