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Heger-Firmengruppe in Enkenbach-Alsenborn meldet Insolvenz an

"Andere Länder in Europa schützen ihren industriellen Mittelstand besser." sagt Johannes Heger in Richtung Deutsche Regierung

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Heger Group

Wie der SWR berichtet befinden sich die Unternehmen der traditionsreichen Pfälzer Heger-Gruppe im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Extrem stark gestiegene Energie- und Materialkosten und eine Auftragsflaute in der Windkraftbranche belasten die Gießerei, die nun saniert werden soll.

Wie das Unternehmen mitteilt, sind alle vier Firmen der Heger-Gruppe von dem Insolvenzantrag betroffen. Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverantwortung betrieben werden. Ziel sei es, die Spezialgießerei für die Teile von Windkraftanlagen neu zu strukturieren und neu im Markt zu positionieren. Bei Heger in Enkenbach-Alsenborn arbeiten 130 Menschen.

Hohe Energiekosten Schuld an Insolvenz der Heger-Gruppe

Die Heger-Gruppe nannte als einen Grund für die Insolvenz die hohen Energiekosten. Seit Beginn des Jahres seien diese von rund 100.000 Euro monatlich auf 700.000 Euro gestiegen. Diese Kostensteigerungen könnten nur zum Teil an die Kunden weiter gegeben werden.

Die Heger-Gruppe äußerte in ihrer Mittelung auch Kritik an der Bundesregierung. Diese habe zwar Hilfsgelder für energie-intensive Firmen angekündigt - eine Auszahlung sei aber bisher nicht erfolgt. Ein günstigerer Stromtarif oder weitere Finanzhilfen für den Mittelstand würden zwar diskutiert, seien aber noch nicht auf den Weg gebracht worden.

"Andere Länder in Europa schützen ihren industriellen Mittelstand besser."

Johannes Heger, Geschäftsführer der Heger-Gruppe in Enkenbach-Alsenborn


Kaum Aufträge aus Windenergie-Branche

Hinzu komme, dass es in der Branche für Windkraftanlagen seit dem Spätsommer einen Einbruch der Auftragseingänge gegeben habe. Mit einer Erholung des Marktes rechnet Heger erst zu Beginn des kommenden Jahres.

"Die seit Jahresbeginn extrem angestiegenen Preise für Strom und Rohstoffe und die hinzukommende schwache Situation im Windmarkt sind ein Giftcocktail für eine Gießerei, insbesondere, wenn sie mit elektrischer Energie schmilzt.

Johannes Heger, Geschäftsführer der Heger-Gruppe in Enkenbach-Alsenborn

Dir Produktion in der Gießerei in Sembach (Kreis Kaiserslautern) soll vorerst weiter geführt werden - auch, um das Know-how zu erhalten. Es gebe in Deutschland nur noch wenige solcher Spezialgießereien. Bereits im August hatte die Heger-Gruppe angekündigt, dass die Gießerei in Enkenbach-Alsenborn geschlossen werden soll.

"Wir müssen uns jetzt als energie-intensives Unternehmen klein machen – sozusagen in einen Winterschlaf gehen – um mit unseren Kompetenzen und Kapazitäten erhalten zu bleiben."

Johannes Heger, Geschäftsführer der Heger-Gruppe in Enkenbach-Alsenborn

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