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Honsel Sanierung nach nur sieben Monaten vor dem Abschluss

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· MartinRea und Anchorage übernehmen Honsel
· Grünes Licht vom Gläubigerausschuss
· Alle 4.300 Beschäftigte behalten ihren Arbeitsplatz
· Integration verspricht Wachstumspotential


Die Honsel AG wird mit dem kanadischen Automobilzulieferer Martinrea International Inc. und dem Finanzinvestor Anchorage neue Eigentümer und Investoren bekommen. MartinRea wird die Mehrheit und damit die industrielle Führerschaft übernehmen. Der Gläubigerausschuss hat sich für diese Lösung in seiner gestrigen Sitzung
entschieden. Damit ist der Verkauf des weltweit operierenden Automobilzulieferers in einer Zeit von nur sieben Monaten erfolgreich eingeleitet worden. MartinRea wird alle 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen.

„Wir verdanken unseren schnellen Erfolg der guten und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Besonders betonen möchte ich dabei die konstruktive Haltung aller im Gläubigerausschuss vertretenen Parteien. Jetzt haben wir eine industrielle Lösung, die in wenigen Wochen umzusetzen ist,“ unterstreicht der Insolvenzverwalter, Dr. Frank Kebekus. Mit dem Verkauf werden die wichtigsten Ziele erreicht, nämlich die Arbeitsplätze zu sichern und die Gläubigerinteressen bestmöglich zu erfüllen.

Honsel bleibt im Kern als Einheit bestehen. Mit der übertragenen Sanierung und „einem Neuanfang bei Null“ ergibt sich laut Kebekus auch ein Startvorteil im Wettbewerb mit anderen Automobilzulieferern. Berichte über das vermeintliche Abstimmungsverhalten von Mitgliedern im Gläubigerausschuss weist Kebekus entschieden zurück: „Alles was ich da lese, ist purer Unsinn. Jedes Mitglied hat eine Stimme und braucht sein Votum nicht zu begründen.“ Im Übrigen verweist Kebekus darauf, dass die Entscheidung für MartinRea unter objektiven Gesichtspunkten die beste Lösung für Honsel sei.
S 95385 10.09.


MartinRea hat mit Honsel einen anerkannten Leichtbauspezialisten gefunden, der das Produkt- und
Dienstleistungsangebot von MartinRea ideal ergänzt. Insbesondere die Druckgussexpertise und das
Werkstoff Know-how von Honsel werden Kompetenzfelder sein, die weltweit ausgebaut werden
können.


Die Vertragswerke sollen in den nächsten Wochen unterzeichnet werden.
Der erfolgreiche Abschluss des Insolvenzverfahrens ist auch im internationalen Vergleich ein
erneuter Beweis für die Funktionstüchtigkeit des deutschen Insolvenzrechts. Nahezu alle
Arbeitsplätze konnten gesichert werden. Mit der Integration in den MartinRea Konzern haben alle
Honsel-Beschäftigten darüber hinaus eine gute Chance, an der globalen Wachstumsstrategie von
MartinRea beteiligt zu sein.

 

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