Rudolf Wintgens |
Foundry-Planet ->
Herr Wintgens, Laempe & Mössner ist weltweit führend im Bereich der Kernmacherei und Sie sind natürlich auf der GIFA vertreten. Warum ist der GIFA-Besuch für Sie in diesem Jahr besonders wichtig? Und Anschlussfrage: Was ist neu am Laempe-Stand?
Rudolf Wintgens ->
Wir sind ja bereits zum siebten Mal auf der GIFA und nutzen die Messe in diesem Jahr auch, um erstmals unseren neuen Markenauftritt zu präsentieren. Dafür ist die weltweit wichtigste Gießereimesse ein würdiger Rahmen, finden wir. Mit dem neuen Markenauftritt möchten wir vor allem die gelungene Integration von Hottinger und Röperwerk verdeutlichen. Es wächst so weiter zusammen, was bereits seit 2009 zusammengehört. Am deutlichsten sieht man unser neues Markenbild am Logo und dem neuen Claim. Beim Logo haben wir bewusst Tradition und Innovation verbunden. So wurde beispielsweise das ursprüngliche Logo von Laempe aus dem Jahr 1980 wiederaufgenommen und modifiziert. Auch unser Slogan „Forming Future" ist neu „Forming" steht dabei für Formgebung beziehungsweise die Herstellung von Sandkernen. Future hingegen steht für Zukunft und Innovationskraft. Eine frischere Bildsprache und eine überarbeitete Internetpräsenz runden den neuen Auftritt von Laempe & Mössner ab. Wir sind in diesem Jahr auch bei unserem Messestand neue Wege gegangen und haben das Markenbild konsequent umgesetzt. Aus der Vogelperspektive beispielsweise erscheint der Stand wie unser neues Logo. Auf dem Stand selbst haben wir viel Wert auf Offenheit und Transparenz gelegt. Im Technikbereich sieht man viele unserer Maschinen „bei der Arbeit" und im Gesprächsbereich laden viele Tische zum intensiveren Gedankenaustausch ein. Neben vielem Neuen haben wir auch eine gute Tradition am Stand beibehalten: Wie in den vergangenen GIFA-Auftritten, gibt es auch in diesem Jahr wieder die Laempe-Happy-Hour
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Das neue Standdesign und der neue Markenauftritt ist das eine. Auffällig ist die große Anzahl von Maschinen auf Ihrem Stand. Sie nutzen die GIFA sicherlich auch zur Einführung neuer Produkte. Was gibt es an Neuheiten bei Laempe & Mössner?
Rudolf Wintgens ->
Hier ist an erster Stelle, neben der Niederdruckanlage LND, die Kernschießmaschine LCB 25 Shuttle zu nennen. Es handelt sich um eine Kombimaschine, mit verfahrbarer Schieß- und Härteeinheit (Shuttle) die Vorteile sowohl im Coldbox- als auch im Anorganikverfahren bietet. Die Maschinenserie LCB ist das Resultat einer konsequenten Bedarfserfüllung von Kundenwünschen und garantiert eine hohe Produktqualität sowie eine hohe Maschinenverfügbarkeit im Dreischicht-Dauerbetrieb. Das Baukastensystem ermöglicht eine individuelle Ausgestaltung der Leistungskomponenten, wie zum Beispiel der automatische Werkzeugwechsel, die Schießplattenreinigung oder der Schießplattenwechsel. Die auf der GIFA ausgestellte Maschine wird übrigens an das Volkswagen-Werk im polnischen Poznan (Posen) geliefert. Dort steht eine der größte Alu-Zylinderkopfgießereien Europas.
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Gibt es weitere Neuheiten, beispielsweise im Bereich der Hochleistungsmaschinen für die Automobilindustrie? Uns ist am Laempe & Mössner-Stand auch eine besonders große Maschine aufgefallen, die sehr an die Hottinger-Bauweise erinnert.
Rudolf Wintgens ->
Das haben Sie ganz richtig beobachtet. Die Kernschießmaschine LHL ist das größte Exponat am Stand und ist eine Gemeinschaftsproduktion von Laempe und Hottinger. Sie wird im Hochleistungsbereich eingesetzt. Die Kernschießautomaten erfüllen durch Hochleistungshydraulikaggregate, Gleichlaufregelung und Servoantriebe höchste Ansprüche in der Kernfertigung mit einer Schließkraft von 100 Tonnen. Dank der massiven Bauweise können Werkzeuge bis zu einer Größe von 1500 Millimeter mal 1.500 Millimeter und mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen eingesetzt werden. Die verfahrbare Schießeinheit ermöglicht die einfache Sandentleerung und Reinigung der Schießplatte. Ein vollautomatischer Werkzeugwechsel minimiert die Rüstzeiten und erhöht die Produktivität. Als notwendige Ergänzung für das Coldbox-Verfahren bieten wir mit der LG-Serie ein neues Begasungsgerät. Der Gas-Generator LG von Laempe & Mössner ist die Weiterentwicklung eines bewährten Gerätes: Eine höhere Leistung wird kombiniert mit einer optimierten Dosiergenauigkeit von 0,1 Prozent durch den Einsatz eines kombinierten Pumpen-Turbinenzähler. Eine effektive Energieausnutzung garantiert eine stabile Produktion bei niedrigsten Verbräuchen.
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Sie haben die Maschinenserie LND angesprochen. Was verbirgt sich dahinter?
Rudolf Wintgens ->
Wir haben unser Produktportfolio auch in diesem Bereich erweitert. Beispielsweise haben wir mit der Laempe & Mössner Kernschießmaschine LE einen hochwertigen Ersatz für die weit verbreiteten H5- und H12-Modelle. Die LE-Maschinen sind genauso flexibel, das heißt wenig Aufwand an der Kernkastenadaption, aber deutlich produktiver durch die automatische Gasplatte und die Möglichkeit, Werkzeuge automatisch zu trennen. Speziell im Niederdruckgussbereich bieten wir neu die Kernschießmaschine LND aus dem Portfolio von Röperwerk zur Herstellung von hochwertigen Leichtmetallgussteilen an. Auch abseits der Maschinen trieben wir die Innovationen voran. So haben wir mit dem Leitstand ein professionelles Softwareprodukt zur Erfassung von Betriebsdaten (zum Beispiel OEE, Maschinenzustand, Verfügbarkeit etc.) entwickelt. Darin integriert bieten wir mit dem Helpdesk eine rechnergestützte Bedienführung und Fehlersuche an. Die Kunden zeigen ein hohes Interesse, denn Sie haben einen schnellen Zugriff auf Daten, können schneller Fehler identifizieren und können einfacher Ersatzteile suchen. Neu ist auch die Fernwartung „Frontline Communicator" mit einem kabellosen Kamerasystem zur Direktverbindung der Instandhalter zu unserer Hotline. Das vereinfacht natürlich auch die Fehleridentifikation und reduziert Ausfallzeiten.
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Das hört sich nach einem gelungenen GIFA-Auftritt an. Wie fällt Ihr Resümee aus und wie beurteilen Sie die Lage des Unternehmens und der Branche?
Rudolf Wintgens ->
Wir sind mit dem Verlauf der GIFA sehr zufrieden. Dem aktuellen Konjunkturhoch folgend, war Düsseldorf ein voller Erfolg. Wir haben eine Reihe von guten Gesprächen geführt, mit Neu- als auch Bestandskunden, aus denen sicherlich Abschlüsse entstehen. Die ersten Maschinen der neuen Baureihen wurden auch bereits verkauft. Zur Auftragslage: Wir haben längst wieder Vorkrisenniveau erreicht, unsere Auftragsbücher sind voll und wir blicken - wie die gesamte Branche - optimistisch in die Zukunft. Wir haben eine hohe Auslastung für die nächsten zwei Jahre - auch deshalb ist die Stimmung unter unseren Mitarbeitern sehr gut!
Rudolf Wintgens (Jahrgang 1967) ist seit 2009 technischer Geschäftsführer bei Laempe & Mössner. Davor war der Gießereiingenieur und Absolvent der RWTH Aachen ab 1997 bei Röperwerk tätig.
LAEMPE & MÖSSNER GmbH ist ein führender Hersteller "in der Projektplanung", "im Bau" und "in der Herstellung von Maschinen" für die Gießereiindustrie. Für weitere Informationen und Kontaktdetails klicken Sie bitte hier: LAEMPE & MÖSSNER GmbH |