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Klann Anlagentechnik GmbH - Automatischer Sandfluss

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Automatischer Sandfluss
Transport von Kernsand mit einem Einschienensystem


Befüllung des Transportbehälters mit Kernsand 
 

 
 

Obwohl Sandkerne kurz nach ihrer Produktion wieder „verloren“ gehen, sind sie zum Herstellen von Armaturen unabdingbar. Ohne sie gäbe es keine Gussteile mit Hohlräumen und somit beispielsweise keine Wasserwege in Armaturen, für die sie als Platzhalter dienen. Die Versorgung der Maschinen, die den Kernsand formen, übernimmt eine Verteilanlage, die mit Komponenten aus dem Kranbaukasten KBK von Demag Cranes & Components ausgestattet ist.

Ein Anwender des Sandverteilsystems ist Oras Oy, der größte skandinavische Armaturenproduzent. Das Unternehmen mit Sitz im finnischen Rauma ist auf berührungslos arbeitende Einarm-Mischarmaturen spezialisiert. Für seine Werke in Finnland und Polen hat es im Dezember 2008 bei der Firma KLANN Anlagentechnik GmbH, Hagen, Kernsandaufbereitungs- und Verteilanlagen bestellt.

Platzsparendes Einschienen-Kransystem ist wesentlicher Teil der Lösung
KLANN, der seit mehr als 30 Jahren Automatisierungskonzepte für die Stahl- und Gießereiindustrie entwickelt, hat für das skandinavische Oras-Werk ein Mischersystem und eine Verteilanlage geliefert, die die Kernschießmaschinen vom Hüttenflur aus mit Sand versorgt.

KLANN setzt eine Einschienenbahn aus dem KBK II-R-Profil mit innen liegender Stromführung und einen elektrisch verfahrbaren Kettenzug ein. Das KBK-System arbeitet in Finnland mit Hubgeschwindigkeiten von 8 und 2 m sowie mit Fahrgeschwindigkeiten von 4 bis 40 m/min.

Die auf einer Einschienenbahn laufende Hublaufkatze versorgt auf ihrer etwa 40 m langen Route 12 Kernschießmaschinen. Der Kettenzug zieht den Behälter, den der ebenerdig stehende Mischer mit dem gewünschten Sandgemisch füllt, in rund 3,6 m Höhe. Nach der Fahrt bis zur  Abgabepositionen wird der Behälter über der betreffenden Maschine über eine elektrisch betriebene Bodenklappe entleert. Als Streckenführung hat KLANN im finnischen Werk - aufgrund der räumlichen Verhältnisse - eine u-förmige statt einer geraden Linie gewählt. Die Steuerungsdaten überträgt er via Funk in einem WLAN (Wireless Local Area Network).


Kompakte Bauform der Hublaufkatze

Platzsparende und schonende Transporte
Die für platzsparende Schüttguttransporte entwickelten Hublaufkatzen, die in der von KLANN konzipierten Anlage über ein Behältervolumen von 50 l verfügen, erfüllen wichtige Voraussetzungen für hohe Kernqualitäten. Durch schonende Bewegungen vermeiden sie ein Entmischen des Kernsandes, ein Aufmahlen des Korns, das Erzeugen von Staub und ein Kompaktieren des Sandes. Ferner stehen sie für minimierten Luftkontakt, sodass das Bindemittel nicht austrocknet oder reagiert, sowie für eine zeitnahe Zuführung des fertigen Sandgemischs an die Kernschießmaschine. Da der Betreiber die Mischung zudem chargenweise transportiert, ist auch eine gleichmäßige Verweilzeit gewährleistet. Hier bewähren sich die Vorteile des flurfreien Transports per KBK-Schienenbahn, denn Schnecken-, Band- und Kratzkettenförderer sowie Vibrationsrinnen wären für diesen Einsatz ungeeignet, weil sie die Kernsandmischung negativ verändern würden.

Durch die Verwendung von Standardkomponenten aus dem Kranbaukasten KBK von Demag Cranes & Components ist überdies eine einfache und kostengünstige Konstruktion und Wartung der Anlagen möglich, und eine zuverlässige Ersatzteilversorgung im Bedarfsfall ist gesichert.

Bediener entlastet und Produktivität gesteigert
Oras arbeitete schon vor der Neuinvestition mit einem KBK II-System und einem Kettenzug. Grund für die Umstrukturierung war der Wunsch nach einer automatischen Beschickung der Kernschießmaschinen, um die Bediener zu entlasten und die Produktivität zu steigern. Früher holte jeder Werker den mit Kernsand gefüllten Kübel mithilfe eines Rollenwagens unter großem Kraft- und Zeitaufwand vom Mischer und hängte ihn in das Lastaufnahmemittel des Kettenzuges ein. Die ganze Prozedur dauerte 5 bis 10 min. Eine Zeitspanne, in der die Maschine keine Kerne fertigen konnte. Erschwerend kam hinzu, dass der Bediener die Prozedur jeweils in Abständen von 30 bis 60 min wiederholen musste.

Heute stellt er die benötigte Rezeptur, unter anderem die Menge des Bindemittels, bei Schichtbeginn am Steuerschrank ein. Anschließend genügt ein Tastendruck an der Kernschießmaschine, damit die Hublaufkatze nur circa 5 min später automatisch die gewählte Kernsandmischung bringt.


Automatische Positionierung über einer Kernschießmaschine

Standards definiert
Um sein Verteilsystem noch wettbewerbsfähiger anbieten zu können, hat KLANN für die Katzen weitere Standards definiert. Ein Beispiel ist der Einsatz des  KBK II-R-Profils mit innen liegender Schleifleitung. Dieses Profil verfügt über wesentliche Vorteile gegenüber der vorher verwendeten Schleppleitung, die auf langen Strecken ohnehin nicht realisierbar wäre. Selbst bei stärkeren Belastungen durch raue Umgebungsbedingungen garantiert die integrierte Schleifleitung eine sichere Stromversorgung auf ganzer Linie. Und: die Montagezeiten dieses kompakten Profils sind bedeutend kürzer.

Zu den Standards zählen ebenfalls ein Sicherheitsbügel, der den Reibradantrieb des KBK-Systems sofort stoppt, wenn er gegen ein Hindernis stößt, und ein Laser-Entfernungsmesssystem. Hinzu kommt die übertragungssicher in den Steuerkasten der Katze eingebaute Frequenzumrichtersteuerung des Reibradantriebs, mit deren Hilfe der Kübel in der definierten Position oberhalb der Kernschießmaschine positioniert. Zu dieser Präzision trägt auch bei, dass die Katze 30 cm vor dem Ziel abbremst und langsamer bis zum Stopp weiterfährt.

Im Systemvergleich flexibler
Das Hublaufkatzensystem HLK wird bereits seit mehr als 15 Jahren erfolgreich zum Kernsandtransport eingesetzt und kann leicht auf kundenspezifische Anwendungen abgestimmt werden.


Verlauf der 40 m langen Verteilanlage

Verglichen mit einer schienengebundenen Anlage ist die flurlose Transportausführung damit mit den kurvengängigen KBK-Komponenten deutlich flexibler. Beispielsweise in Gießereien, in denen sich das System an den gewachsenen Maschinenstrukturen und an die räumlichen Gegebenheiten anpassen muss. Außerdem ist der Aufwand für den Stahlbau geringer als bei einer Bühne, weil man beim Einsatz des KBK-Systems hinsichtlich der Stützkonstruktion mit 6-m-Abständen auskommt.

 

 


 

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