Russlands Metallurgiebranche steht dank hoher Weltmarktpreise finanziell blendend da. Allein die sieben größten Stahlunternehmen des Landes haben laut der Bundesagentur für Außenwirtschaft bfai im Jahr 2006 zusammen Verkaufserlöse von 25 Mrd. US-Dollar und Gewinne von 8,5 Mrd. US-Dollar erzielt. Neben Firmenkäufen im Ausland investieren die Stahlkocher und Aluminiumkonzerne im eigenen Land vor allem in neue Fertigungsanlagen. Der Modernisierungsbedarf ist nach wie vor hoch; Experten rechnen damit, dass die Zuwächse bei Investitionen auch in den kommenden Jahren zweistellig bleiben werden.
Die positiven Rahmenbedingungen der Branche spiegelte die Fachmesse Metallurgy-Litmash, Tube Russia, Aluminium/Non-Ferrous 2008 eindrucksvoll wider. Die Messe für die Metall- und Rohrindustrien fand vom 27. bis 30. Mai 2008 zeitgleich im Moskauer Messegelände ZAO Expocentr in Krasnaja Presnja statt und zog rund 8.800 Experten aus allen Teilen der Russischen Föderation sowie den Nachbarstaaten, aber auch vermehrt internationales Publikum an. Das waren rund zehn Prozent Besucher mehr als zur vergleichbaren Veranstaltung 2006. Die Messe hat sich als die führende Handels- und Kontaktplattform für das Gießereiwesen, die Metallurgie sowie die Aluminium- und Rohrindustrie in Russland etabliert; sie wird organisiert von der Messe Düsseldorf, ihrer Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf Moskau OOO und ihrem russischen Partner Metalexpo in enger Kooperation mit dem Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA), Frankfurt und der International Tube Association (ITA) sowie wichtigen nationalen und internationalen Branchenverbänden.
316 Aussteller nahmen an der Fachmesse teil und präsentierten auf einer Nettofläche von rund 4.650 Quadratmetern ihre Neuheiten. Die Unternehmen stammten aus 22 Ländern, den größten Anteil stellten mit 165 Firmen die internationalen Aussteller, 151 stammten aus Russland. Gemeinschafts-beteiligungen mit offizieller Förderung gab es aus Deutschland, Italien, Österreich und der Volksrepublik China.
Übereinstimmend berichteten die Unternehmen von einem positiven Messeverlauf, vielen neuen Kundenkontakten und einer anhaltenden Orderbereitschaft. Juliane Krause vom Fachverband Thermoprozess- und Abfalltechnik, Giessereimaschinen, Hütten- und Walzwerkeinrichtungen im VDMA brachte es auf den Punkt: „Die Metallurgy-Litmash, Aluminium/Non-Ferrous 2008 zeigte deutlich, dass Russland sowohl für die Hütten- und Walzwerktechnik als auch für die Giesserei- und Thermprozesstechnik einer der Wachstumsmärkte weltweit ist.“ Sehr positiv äußerte sich auch Phillip Knight, Executive Secretary der International Tube Association ITA: „Excellent organization, technical support and an impressive number of visitors have made this Tube Russia a significant advance from 2006.“
Interessante Synergien für Aussteller und Besucher bot zudem die zeitgleiche Ausrichtung zweier thematisch verwandter Fachmessen. So organisierte die Messe Essen die Schweißen & Schneiden Russia 2008, bei der 67 Aussteller aus zehn Ländern Anlagen und Werkstoffe, Verfahren und Dienstleistungen aus der Welt der Schweißtechnik vorstellten. Zudem fand die Metalloobrabotka, 10. Internationale Fachausstellung Maschinen, Geräte und Werkzeuge für die metallbearbeitende Industrie, vom 26. bis 31. Mai statt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie war die Messe Düsseldorf hier für die Ausrichtung der offiziellen deutschen Gemeinschaftsbeteiligung zuständig, die vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) unterstützt wurde. Ebenso betreute sie die Schweizer Gemeinschaftspräsentation im Auftrag des Schweizer Verbands für die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem). Die beiden Nationen allein waren mit 139 Unternehmen vertreten, sie belegten eine Nettofläche von rund 5.800 Quadratmetern.
Bereits während der Metallurgy-Litmash, Tube Russia, Aluminium/ Non-Ferrous 2008 interessierten sich viele Unternehmen für die Teilnahme an der kommenden Veranstaltung.
