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Druckguss in Deutschland im Jahr 2025 – Angespannt aber nicht aussichtslos

Kurzbericht zum 24. Deutschen Druckgusstag 2025 in Ingolstadt

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Thomas Fritsch, Chief Editor

Der 24. Deutsche Druckgusstag brachte führende Vertreter der Branche in Ingolstadt zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Druckgusssektor zu diskutieren. Die Eröffnungsrede hielt der Verbandspräsident Hartmut Fischer (STIHL), der die Teilnehmer herzlich begrüßte und die wirtschaftliche Lage der Branche skizzierte.

Herausfordernde Marktlage

Die Zahlen aus 2024 zeigen weiterhin eine angespannte wirtschaftliche Situation: Die Produktion sank um 3 % auf 810.000 Tonnen, der Gesamtumsatz ging um 11 % auf 5,455 Milliarden Euro zurück, und die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 6 % auf 30.800. Besonders betroffen sind Aluminiumdruckgießereien, die mit 400.000 Tonnen den größten Anteil der Produktion ausmachen. Die Ursachen liegen unter anderem in der Transformation der Automobilindustrie, steigenden Energiepreisen, CO₂-Bepreisung und zunehmender Bürokratie.

Chancen für die Branche

Trotz der Herausforderungen betonte Fischer auch die Chancen, die sich für den Druckguss ergeben. Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit werden als Wettbewerbsvorteile immer bedeutender, da Druckgussbauteile optimal für geschlossene Materialkreisläufe geeignet sind. Megacasting gewinnt an Bedeutung, insbesondere in der Automobilindustrie, während Digitalisierung und künstliche Intelligenz Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Darüber hinaus erweitern sich die Einsatzfelder für Druckguss in Bereichen wie Maschinenbau, Elektromobilität und erneuerbare Energien.

Hochkarätiges Vortragsprogramm

Das Vortragsprogramm des 24. Druckgusstags bot Einblicke in zentrale Zukunftsthemen:

  • Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung in der Gießereiindustrie mit Beiträgen von BMW Landshut, Audi und Mercedes-Benz.

  • Digitalisierung in der Produktion, von Fertigungssteuerung bis zum Einsatz von KI.

  • Recycling und Materialeffizienz, mit Fokus auf innovative Legierungen.

  • Prozessinnovationen und Megacasting, ein zentrales Thema für die Zukunft der Branche.

Spannende Podiumsdiskussion

Dr.- Ing. Detlef Kube Klaus A. Bruchner Tobias Gotthardt Max Schumacher und Moderator Martin Vogt diskutierten wie man der drohenden Deindustrialisierung in Deutschland entgegenwirken kann. Es gibt einen klaren Forderungskatalog an die neue Bundesregierung, Landesregierungen und die Europäische Politik.
Die Druckguss Industrie erwartet marktwirtschaftlich faire Bedingungen, Entbürokratisierung und Planungssicherheit im europäischen Konsens.
Die Druckguss Industrie in Deutschland ist bereit gemeinsam die Herausforderungen anzunehmen und aktiv der Bedeutung der Gussindustrie gerecht zu werden.
Dazu braucht es weniger Einzelsubvention sondern dringend gebotenes Handeln von politischer Seite. Resümee : Die Signale des Aufbruchs sind angekommen - Auf geht’s !

Ergänzt wurde das Programm durch eine Fachausstellung der Zulieferindustrie sowie den traditionellen Gießerabend, der Gelegenheit zum Netzwerken bot.

Dank an Partner und Teilnehmer

Fischer bedankte sich abschließend bei den Referenten, Partnern und Organisatoren, darunter die Messe Nürnberg, das EUROGUSS-Team um Christopher Boss, insightfabrix solutions GmbH sowie das BDG-Team um Hauptgeschäftsführer Max Schumacher. Der Druckgusstag bleibt die wichtigste Plattform für den Austausch zu Innovationen und Zukunftsperspektiven der Branche.

Den Abschluss der Eröffnung bildete die Übergabe an Dr. Achim Keidies, der durch das weitere Programm führte.


 

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