Der 24. Deutsche Druckgusstag brachte führende Vertreter der Branche in Ingolstadt zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Druckgusssektor zu diskutieren. Die Eröffnungsrede hielt der Verbandspräsident Hartmut Fischer (STIHL), der die Teilnehmer herzlich begrüßte und die wirtschaftliche Lage der Branche skizzierte.
Herausfordernde Marktlage
Die Zahlen aus 2024 zeigen weiterhin eine angespannte wirtschaftliche Situation: Die Produktion sank um 3 % auf 810.000 Tonnen, der Gesamtumsatz ging um 11 % auf 5,455 Milliarden Euro zurück, und die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 6 % auf 30.800. Besonders betroffen sind Aluminiumdruckgießereien, die mit 400.000 Tonnen den größten Anteil der Produktion ausmachen. Die Ursachen liegen unter anderem in der Transformation der Automobilindustrie, steigenden Energiepreisen, CO₂-Bepreisung und zunehmender Bürokratie.
Chancen für die Branche
Trotz der Herausforderungen betonte Fischer auch die Chancen, die sich für den Druckguss ergeben. Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit werden als Wettbewerbsvorteile immer bedeutender, da Druckgussbauteile optimal für geschlossene Materialkreisläufe geeignet sind. Megacasting gewinnt an Bedeutung, insbesondere in der Automobilindustrie, während Digitalisierung und künstliche Intelligenz Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Darüber hinaus erweitern sich die Einsatzfelder für Druckguss in Bereichen wie Maschinenbau, Elektromobilität und erneuerbare Energien.
Hochkarätiges Vortragsprogramm
Das Vortragsprogramm des 24. Druckgusstags bot Einblicke in zentrale Zukunftsthemen:
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Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung in der Gießereiindustrie mit Beiträgen von BMW Landshut, Audi und Mercedes-Benz.
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Digitalisierung in der Produktion, von Fertigungssteuerung bis zum Einsatz von KI.
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Recycling und Materialeffizienz, mit Fokus auf innovative Legierungen.
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Prozessinnovationen und Megacasting, ein zentrales Thema für die Zukunft der Branche.