Die Siempelkamp Giesserei, Weltmarktführer für Handform-gusslösungen und energieintensives, mittelständisches Unternehmen, hat ein alternatives Stromhandelsmodell entwickelt, durch das die Strompreise für Unternehmen und Verbrau-cher massiv gesenkt, die Inflation bekämpft und Milliarden Euro Steuergelder gespart wer-den könnten. Das Modell sieht eine Anpassung des bestehenden Merit-Order-Systems für den Stromhandel vor, bei dem die Festlegung eines synthetischen Strompreises und die Ein-führung einer Importumlage die Stromkosten drastisch senken würden. Der synthetische Strompreis sollte basierend auf dem historischen Durchschnittspreis plus einem durch die Politik festgelegten Zuschlag gebildet werden. Mithilfe dieses Zuschlags lassen sich ein An-reiz zum Energiesparen schaffen und eine regenerative Energieerzeugung fördern. Hinzu kommt eine Importumlage, die solidarisch die Differenz zwischen dem synthetischen Preis und dem aktuellen Bezugspreis der importierten Energierohstoffe ausgleicht. Diese Umlage wird im Großhandel auf die gesamte gelieferte Strommenge erhoben.
„Hauptursache der exorbitanten Strompreise an den Börsen sind vor allem die Importkosten für die knappen Rohstoffe Erdgas und auch Steinkohle, die derzeit den Preis für alle bestim-men. Eine feste Preisgrenze basierend auf den reinen Gestehungskosten sowie eine auf alle Einkäufer im Großhandel verteilte Importumlage auf die aktuellen Mehrkosten würde diese unkalkulierbare Situation endlich beenden und wieder für stabile Verhältnisse auf dem Strommarkt sorgen“, erklärt Dr. Georg Geier, Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei GmbH. Mit diesem Modell bietet die Geschäftsführung der Gießerei eine Alternative zu den Vorschlägen aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung, welches alle Verbrau-cher und gerade auch die mittelständische Wirtschaft bei den Stromkosten umfassend, schnell und nachhaltig entlastet. Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sehen in dem Modell einen „interessanten Vorschlag, der es verdient, einer näheren Betrachtung unterzogen zu werden“. Die Siempelkamp Giesserei erhofft sich, dass das Mo-dell dazu beiträgt, den enormen finanziellen Druck, der aktuell auf Unternehmen und Ver-brauchern lastet, schnell zu reduzieren und den lähmenden politischen Streit rund um die Bekämpfung hoher Energiepreise nachhaltig zu beenden. Das Modell leistet in dieser Hin-sicht auch einen Beitrag zu mehr Energieunabhängigkeit gegenüber energieexportierenden Ländern wie Russland und eröffnet Deutschland hier neue und gestärkte Verhandlungsposi-tionen.
Modell mit vielen Vorteilen: Stromkosten senken, Steuergelder sparen und Er-neuerbare fördern
Importierte Energierohstoffe machen nur einen kleinen Teil des Energiemix in Deutschland aus, bestimmen aktuell aber die hohen Preise, die sowohl Industrie als auch Verbraucher enorm belasten. Die von der Siempelkamp Giesserei vorgeschlagene Importumlage soll dazu beitragen, die Einkaufskosten für Strom drastisch und nachhaltig zu senken. Somit könnte der Energieeinkauf wieder berechenbarer werden. Industrieunternehmen wie die Siempelkamp Giesserei mit einem Jahresenergiebedarf von 55 Gigawattstunden könnten ih-ren Stromeinkauf wieder langfristig planen und Teuerungen in Millionenhöhe für Strukturbau-teile würden entfallen. Das käme am Ende zusätzlich den Verbrauchern zugute und würde die energiegetriebene Inflation durchbrechen. Das Modell würde auch weiterhin die Anbieter von erneuerbaren Energien fördern, da der gedeckelte Strompreis immer noch weit über den Gestehungskosten für Wind, Solar oder Biomasse liegen würde und somit den Spareffekt der Stromverbraucher aufrechterhält. „Über- oder Zufallsgewinne für Energieerzeuger wür-den somit nachhaltig eingeschränkt. Deren von der Bundesregierung geplante komplizierte Besteuerung wäre durch unser Modell nicht mehr notwendig, da der Energiegroßhandel die Zusatzkosten selbst regulieren und nicht mehr an die Verbraucher weitergeben würde. Das bewährte Merit-Order-System ließe sich so auch weiterhin nutzen, ohne dass Steuergelder zur Bekämpfung von Härtefällen eingesetzt werden müssten“, macht Siempelkamp Giesse-rei-Geschäftsführer Dirk Howe deutlich und ergänzt: „Gewinnmargen von mehreren hundert Prozent sind einfach nicht notwendig für den Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Stattdes-sen würde, wenn die Abhängigkeit des Strompreises vom Gaspreis gebrochen ist, die Nut-zung von Elektrizität zur grünen Transformation der Wirtschaft auch mittelfristig gestärkt.
Siempelkamp Giesserei hofft auf schnelle Umsetzung des neuen Modells
Die Experten der Siempelkamp Giesserei gehen davon aus, dass ihr neues Modell innerhalb weniger Wochen eingeführt werden könnte – idealerweise als europäische Lösung. „Es ist entscheidend, dass in der aktuellen Krise so schnell wie möglich die Ursachen angegangen und nicht nur die Symptome kuriert werden. Es gilt, Konsumenten und Industrie Luft zum At-men zu verschaffen, so dass sich eine weitere Eskalation der wirtschaftlichen Situation vermeiden lässt“, mahnt Howe. Die Mehrkosten für Strom liegen 2022 allein bei der Siempel-kamp Giesserei im siebenstelligen Bereich. Immer mehr energieintensive Unternehmen fah-ren aufgrund der überhöhten Strompreise ihre Produktion zurück, müssen Mitarbeiter entlas-sen oder drohen ihre führende Position am Weltmarkt zu verlieren. Dabei ist Deutschland derzeit darauf angewiesen, dass gerade die mittelständische Industrie störungsfrei arbeitet, um Herausforderungen wie die Energiewende oder die digitale Transformation erfolgreich angehen zu können. Drohende Insolvenzen, eingeschränkte Produktion aufgrund hoher Strompreise oder Kurzarbeit könnten diese Projekte nachhaltig gefährden. Die Siempelkamp Giesserei hatte in diesem Kontext bereits in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Vor-schlägen zur Entlastung mittelständischer Industrieunternehmen gemacht, zuletzt die Einfüh-rung eines Industriestrompreises. Das Unternehmen übernimmt mit diesen Vorschlägen und konstruktiven Forderungen eine besondere Verantwortung für seine Kunden und Mitarbeiter, die unter den aktuellen Extrembedingungen besonders leiden. „Wir beschweren uns nicht einfach über den Status-quo, sondern suchen als sozial verantwortliches Unternehmen aktiv nach Lösungen, um Markt und Gesellschaft zu entlasten und für mehr Solidarität und Fair-ness in der Wirtschaft zu sorgen“, erklärt Dirk Howe.
Unterstützung der Initiative aus dem industriellen Mittelstand
Auch langjährige Kunden der Siempelkamp Giesserei schließen sich den Warnungen des Unternehmens bezüglich der aktuellen Extremsituation bei den Energiekosten an. Sebastian Groos, Geschäftsführer des innovativen und traditionsreichen Maschinenbauunternehmens Achenbach Buschhütten aus dem Siegerland unterstützt die Initiative der Siempelkamp Giesserei und betont ebenfalls die Bedeutung der Energie- und Versorgungssicherheit für den Industriestandort Deutschland: „Ich hoffe, dass die Politik schnellstmöglich bemerkt, dass ohne Schwerindustrie in Deutschland und Europa bald keine einzige Waschmaschine oder andere wichtige Güter mehr vom Band rollen werden. Es muss gehandelt werden, be-vor die externen Abhängigkeiten für Deutschland und Europa unkalkulierbar werden.“