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Nachhaltiger Wiedereinsatz des Gießereisandes in der Form-und Kernmacherei

Die neue thermomechanische Sandaufbereitung von Finn Recycling geht am Gießerei Institut in Freiberg in Betrieb

Pressemitteilung | Lesedauer: min
Thomas Fritsch, Chief Editor

Die neue Anlage der finnischen Finn Recycling wurde zur Freude aller punktgenau fertig und unter großer Anteilnahme deutscher Gießereifachleute vor Beginn des 31. Ledebur Kolloquiums ein Betrieb genommen.

Wie Prof. Dr.-Ing Gotthard Wolf in seiner Eröffnungsansprache betonte, ergänzt die neue Anlage den bestehenden Maschinenpark am Gießerei Institut um eine thermomechanische Anlage, die der Tradition und Kompetenz der Bergakademie seit den Forschungen von Prof. Tilch absolut und auf neuestem Stand gerecht wird.

So gesehen war es wohl eine synergetische Entwicklung, dass sich aus einer Anfrage der Universität Aalto die Zusammenarbeit mit der Firma Finn Recycling entwickelte, die zügig zum jetzigen Forschungsprojekt umgesetzt wurde.

Für Finn Recycling ist die Anlage in Freiberg der erste Standort in Deutschland und soll jetzt Gießereien für Versuche ihres jeweiligen Form- und Kernsandes zur Verfügung gestellt werden. Institutsleiter Prof. Dr.-Ing Wolf erwartet sich im Zusammenhang mit der neuen Anlage ganz neue Forschungsmöglichkeiten.

Über Finn Recycling:

Kalle Härkki, CEO der Finn Recycling betonte in seinem Statement ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den verantwortlichen in Freiberg.

Die Firma kümmerte sich seit 2013 als Start-up um die Sandaufbereitung und regeneriert seit 2019 etwa 50% des in Finnland anfallenden Gießereisandes mit großem Erfolg.

Der nächste Schritt ist nun die Installierung der ersten Anlage in Deutschland.


Modulare Sandaufbereitung - Vom Abfall zum Wertstoff

Die modulare Sandaufbereitung ist eine kompakte Lösung, die in der Gießerei wenig Platz benötigt und zu einem integralen Bestandteil der Produktion wird.

Altsand rein - Neuer Sand kommt raus, der modulare Sandaufbereiter ist ein leicht zu bedienendes System. Die Regenerierungsanlage in Freiberg besteht aus zwei drehend gelagerten Trommeln, in denen der Regenerationsprozess stattfindet. Der Altsand wird in die obere Trommel gefördert und dort mittels Gasbrenner erhitzt.

Durch die hohen Temperaturen werden die Binderrückstände entweder verbrannt oder durch eine Kombination aus Ausdehnung des Sandkorns und Versprödung der Binderhülle von dem Sandkorn gelöst.

Des Weiteren findet in den Trommeln  eine leichte mechanische Regenerierung durch Kornreibungs- und Mahlprozesse statt. Parallel zum Prozess erfolgt eine kontinuierliche Absaugung, die der Entstaubung dient.

Der Altsand wird so aufgearbeitet, dass er den Eigenschaften eines neuen Quarzsandes entspricht, was bedeutet, dass die Menge des anfallenden Altsandes um bis zu 80-90 % reduziert werden kann. Dies ermöglicht auch Kosteneinsparungen von 20-30 % im Vergleich zur Verwendung und Entsorgung von Neusand auf Deponien.

Die Spezialisten von Finn Recycling wie Kalle Härkki, Jukka Nieminen und Dr. Ralf Jung sowie die Verantwortlichen in Freiberg waren sich einig: Es ist Zeit für ein neues Denken.

Die derzeitige Übernutzung von Sand ist ein globales Problem. Gießereien können Teil der Lösung sein - und sich gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Firmeninfo

Resand Oy

Pruukinraitti 8-12
31160 Nuutajärvi
Finnland

Telefon: +358 40 484 0280

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