Partner

Tata Steel UK startet Vertrieb seines ersten CO2-armen Stahls

Tata Steel, der größte Stahlhersteller Großbritanniens, wird diese Woche mit dem Verkauf seines zertifizierten CO2-armen Stahls „Optemis Carbon Lite“ beginnen. Die Zertifizierung basiert auf den von Tata Steel im Vereinigten Königreich erzielten CO2-Einsparungen und wurde von Sachverständigen der unabhängigen Zertifizierungsstelle DNV bescheinigt. Die neue Stahlsorte ist Teil der „Optemis“-Dekarbonisierungsstrategie und soll die gestiegene Nachfrage nach CO2-armen Stählen aus verbrauchernahen Branchen wie dem Baugewerbe, der Automobil- und Verpackungsindustrie sowie von Herstellern weißer Ware decken.

Pressemitteilung | Lesedauer: min

Tata Steel UK will seine CO2-Emissionen bis 2030 um 30 % reduzieren und bis 2045 ein CO2-neutraler Stahlhersteller werden. Damit will das Unternehmen dazu beitragen, dass Großbritannien bis 2050 sein Netto-Null-Emissionsziel erreicht. Kürzlich hat Tata Steel angekündigt, dass es bei seinen Programmen zur Emissionsreduzierung und kohlenstoffarmen Fertigung nun offiziell auf Basis wissenschaftsbasierter, sogenannter SBTi-Ziele (SBTi – Science Based Targets) arbeitet. Das Unternehmen hat eine Reihe von Programmen zur Verringerung von CO2-Emissionen umgesetzt. Die Einsparungen können nun in Form von Zertifikaten an Kunden weitergegeben werden, damit diese Scope-3-Emissionen reduzieren können. Das zertifikatsbasierte sogenannte Insetting-System (bei dem Klimaschutzmaßnahmen in der eigenen Wertschöpfungskette umgesetzt werden) wurde von DNV verifiziert und gibt den Kunden die Möglichkeit, die von ihnen benötigte Reduzierung der CO2-Intensität flexibel zu wählen. Tata Steel plant, seinen Standort in Port Talbot im britischen Südwales gemäß ResponsibleSteel zertifizieren zu lassen. Responsible Steel ist der erste internationale Standard für verantwortungsvolle Verarbeitung und Fertigung von Stahl.

Anil Jhanji, Chief Commercial Officer von Tata Steel, sagte: „Die Einführung von Optemis Carbon Lite ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung. Er zeigt, dass wir aufgrund gezielter Investitionen Fortschritte machen und in der Lage sind, unseren Kunden zertifizierten CO2-armen Stahl anzubieten. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Optemis Carbon Lite-Zertifikaten werden zur Finanzierung zusätzlicher Projekte verwendet, die weitere CO2-Einsparungen ermöglichen. Die Projekte werden von DNV verifiziert. Dies beschleunigt unsere Dekarbonisierung, hilft unseren Kunden, ihre CO2-Ziele zu erreichen, und wirkt sich positiv auf den CO2-Fußabdruck ihrer Lieferketten aus. Mit Optemis Carbon Lite tragen wir von Tata Steel UK und unsere Kunden gemeinsam dazu bei, die CO2-Belastung in der Atmosphäre zu reduzieren und somit eines der obersten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“


Um die CO2-Emissionen um Zehntausende von Tonnen pro Jahr zu reduzieren, investiert Tata Steel unter anderem in die Modernisierung des Kraftwerks in Port Talbot, die Installation von Elektroöfen und die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien. Außerdem ist geplant, den Anteil von Stahlschrott bei der Herstellung von neuem Qualitätsstahl zu erhöhen und den Stahlherstellungsprozess in Port Talbot weiter zu verbessern.

Tata Steel ist Gründungsmitglied des South Wales Industrial Cluster (SWIC) und arbeitet aktuell eng mit Unternehmen anderer Branchen aus dieser Region zusammen, um herauszufinden, wie man sich gegenseitig bei der Dekarbonisierung unterstützen kann. Der Stahlhersteller kooperiert außerdem mit der University of South Wales bei der biologischen Fermentation zur Erzeugung von Acetaten, einer hochwertigen Chemikalie aus Kohlenstoffabfällen. Darüber hinaus arbeitet Tata Steel im Rahmen des Projektes MESH, das von der Swansea University geleiteten wird, an der thermochemischen Speicherung von Wärme aus der Stahlerzeugung.

 

Hintergrundinformationen:

  • Die Tata Steel Gruppe wurde im August 2020 Mitglied von Responsible Steel. Die gemeinnützige Organisation ist das erste globale Multi-Stakeholder-Standard- und Zertifizierungsprogramm der Branche.

Die Initiative Science Based Targets (SBTi) treibt ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen in der Privatwirtschaft voran, indem sie Unternehmen die Möglichkeit gibt, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Emissionsreduzierung festzulegen. SBTi zeigen den Unternehmen auf, wie viel und wie schnell sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren müssen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Indem SBTi die Unternehmen bei der Festlegung wissenschaftlich fundierter Ziele anleitet, ermöglicht es diesen, den Klimawandel zu bewältigen und ihre Wettbewerbsfähigkeit beim Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft zu steigern.
 

[2]
Socials