Die Traditionsunternehmen, Eisengießerei Teutoguss and das Lüneburger Eisenwerk (nun Focast Lüneburg), haben Insolvenz gemeldet.
Laut der Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz musste Teutoguss am 20. Januar aufgrund eines Umsatzeinbruches erneut in Münster die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.
Teutoguss, welches seinen Sitz in Hörstel im nördlichen Münsterland, produziert größtenteils Maschinen- und Anlagenbau.
Die Firma musste bereits 2022 Insolvenz melden, jedoch erholte sich ihre Unternehmensbilanz zwischenzeitlich wieder.
Das zweite Verfahren soll in Eigenverwaltung abgehalten werden. Die Gießerei hofft, ihren Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und langfristig zu stabilisieren.
Infolge der Antragstellung beim zuständigen Amtsgericht wurden alle 47 Miterabeiterinnen und Mitarbeiter der Eisengießerei Teutoguss über die Lage informiert. Anstelle ihrer Löhne und Gehälter sollen die Beschäftigten vorerst drei Monate Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit erhalten. Nichtsdestotrotz läuft der Geschäftsbetrieb unverändert weiter.
Nada Nasser, die Insolvenzverwalterin des Verfahrens, sieht gute Chancen für Teutoguss. Angesichts der vielen Aufträge, die das Unternehmen im laufenden Jahr erhalten hat, glaubt sie, dass die Firma bald wieder wirtschaftlich werden wird.
Der Fokus der Teutoguss ist nun auf Investoren gerichtet. Unmittelbar nach Antragsstellung wurde ein strukturierter Investorenprozess eingeleitet und starkpartners consulting mit der Investorensuche beauftragt, so die Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz.
„Für strategische Investoren aus dem Bereich Maschinenguss oder auch der Gießereibranche könnte die Teutoguss eine sinnvolle Ergänzung darstellen“, sagte Thorsten Stark von starkpartners consulting.
Die Focast Lüneburg verzeichnete nach Angaben des Insolvenzverwalters zuletzt einen Jahresumsatz von 16 Millionen Euro. Jedoch geriet sie durch eine heikle Marktsituation mit hohen Kosten für Rohstoffe und Energie, und der Zurückhaltung wichtiger Kunden bei Neu-Investitionen, in Schwierigkeiten.
„Der Druck im Markt war letztlich einfach zu groß“, berichtete der Insolvenzverwalter der Focast Lüneburg. „Durch die Verschiebung internationaler Warenströme in Folge des beobachtbaren Protektionismus ist der Wettbewerb für Unternehmen mit Produktion in Deutschland deutlich härter geworden. Dies wird sich auf absehbare Zeit wohl nicht ändern“, sagte er laut der Lüneburger Landeszeitung.
Die Firma hat nun, parallel zur Stabilisierung des laufenden Geschäfts, die Vorbereitungen zur Ansprache potenzieller Interessenten für eine Übernahme begonnen.
Focast Lüneburg ist auf hochwertige Gussprodukte für den Maschinen- und Werkzeugbau sowie für Pumpen und Kompressoren spezialisiert und beschäftigt derzeit 120 Mitarbeiter.
Quelle: www.lueneburgaktuell.de