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Aalener Barbara Kolloquium 2018

„Wie verändern 3D-Druck und die Elektromobilität die Fertigungstechnologie“

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Nach der Begrüßung durch den Rektor der Hochschule Aalen, Prof. Gerhard Schneider, und Prof. Dr. Lothar Kallien ein konnten sich die über 200 Vertreter der Gießereibranche und Studierende der Hochschule einen guten Eindruck über die  die aktuelle Forschung,an der die forschungsstärksten Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg machen. Mit Blick auf die Vorträge war ein Schwerpunkt  die Bedeutung von 3D Druck und Elektromobilität für die Zukunft und das Forschungsprojekt SmartPro, welches in Kooperation mit der Industrie Themen rund um die Elektromobilität und den Leichtbau behandelt. 

Die Vortragsreihe startete mit Dr. Christoph Dörr von der Firma TRUMPF zum Thema „Chancen durch den 3D-Druck im Formenbau für den Druckguss“. Anhand eines Druckguss-Einsatzes zeigte er die Vorteile auf, die durch die Fertigung im Laser Metal-Fusion-Verfahren erzielt werden können. So können komplexe konturnahe Kühlsysteme im Bauteil dargestellt werden, die in der konventionellen Fertigung nicht möglich sind. Durch diese neue Temperierung wird der Einsatz des wasserlosen Mikrosprühens vereinfacht. Prinzipiell ist der 3D-Druck zur Werkzeugherstellung prädestiniert, da Druckgießwerkzeuge in geringen Stückzahlen hergestellt werden und die Designfreiheit des Konstrukteurs unbegrenzt ist. 

Den anschließenden Vortrag zum Thema „Einfluss der Elektromobilität auf die Gussproduktion und die Fertigungstechnologien“ teilten sich Prof. Lothar Kallien und Dr. Ing. Christian Wilhelm von der Firma Foundry Consulting and Solutions.

44% weniger Gussteile im reinen E-Antrieb

 Prof. Kallien beschrieb in seiner Analyse die Gussbauteile im Automobil mit unterschiedlichen Antriebskonzepten. Dabei betrachtete er den Verbrennungsmotor, den Plug-in-Hybrid und den reinen Elektromotor. Bei vollelektrischen Fahrzeugen sinken im Antriebsstrang die Anzahl der Gussteile und damit das Gewicht der Gussteile um durchschnittlich 44 % im Vergleich zum Verbrennungsmotor. Beim Hybrid steigt das Gewicht der Gussteile aufgrund der doppelten Motorisierung um ca. 20 % im Vergleich zum Verbrennungsmotor. Durch die weltweit steigende Nachfrage an Fahrzeugen, insbesondere der Hybride als Übergangstechnologie, prognostiziert Prof. Kallien für das Jahr 2025 und darüber hinaus eine Steigerung der Gussproduktion um 23 %

Prognose: Gussproduktion in Deutschland bis 2040

 Anschließend stellte Dr. Ing. Christian Wilhelm seine Prognosen zur Entwicklung der Gussproduktion vor. So wird bis 2030 die Gussproduktion in Deutschland ein Plus von 9 % aufweisen, bis 2040 ein Minus von 9 %. Da die Komplexität der Teile zunimmt, werden die Gesamtfertigungstakte bis 2030 um 35 % und bis 2040 um 16 % zunehmen. Weiteres Potential für die Gießereiindustrie sieht er im Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität.

Dr. Thomas Niehoff von der Linde AG referierte über das Thema „Schmelzen von Aluminium mit Oxyfuel“. Bei diesem Verfahren wird Gas mit reinem Sauerstoff verbrannt, um in einem Ofen Aluminium zu schmelzen. Als Vorteile dieses Verfahrens nannte er den deutlich höheren Wirkungsgrad, die damit verbundene Steigerung der Produktivität und die Einsparung an Kohlendioxid. 

Beendet wurde der erste Teil der Vortragsreihe von Dipl.-Ing. Frank Peter Coenen von der Hitachi Metals Europe GmbH mit dem Thema „Fortschrittlicher Formenstahl für den Druckguss“. In seinem Vortrag stellte er die neueste Entwicklung eines Warmarbeitsstahls vor, der die hohen Anforderungen für Druckgussformen erfüllt. Insbesondere die Bildung von Brandrissen führt zur Zerstörung der Form. Durch den neuen Stahl kann die Brandrissinitiierung verzögert und die Lebensdauer der Form deutlich erhöht werden. 

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