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Rohstoffsicherung im Fokus –Übernahmen in Stahl- und Metallindustrie verdoppelt

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PwC-Studie „Metals Deals -Forging Ahead“: M&A-Volumen in globaler Stahl- und Metallindustrie steigt 2011 um über 50 Prozent / Konsolidierung dürfte sich 2012 verlangsamen / Rohstoffsicherung bleibt wichtiges Motiv

Frankfurt, 13. März 2012. Die Konsolidierung der globalen Stahl- und Metallindustrie wird sich 2012 nach zwei Boomjahren voraussichtlich verlangsamen. Nachdem der Gesamtwert der Beteiligungen, Fusionen und Übernahmen in der Branche 2011 um 56 Prozent auf 40,7 Milliarden US-Dollar zulegte, prognostizieren die Experten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in der Studie „Metals Deals - Forging Ahead 2012“ für das laufende Jahr noch einen durchschnittlichen Zuwachs von sieben bis acht Prozent. Bereits 2010 war das Transaktionsvolumen um über 70 Prozent auf gut 26 Milliarden US-Dollar angestiegen.


„Das Übernahme- und Beteiligungsgeschehen der kommenden Monate hängt maßgeblich vom Konjunkturverlauf in den USA und China ab. Sofern sich der Wirtschaftsaufschwung in Nordamerika fortsetzt und die chinesische Stahlnachfrage auf hohem Niveau bleibt, ist auch auf dem M&A-Markt mit einer stabilen Entwicklung zu rechnen“, kommentiert Erwin Bronk, Partner und Stahlexperte im Bereich Industrielle Produktion bei PwC. Allerdings sind Prognosen wegen der weiterhin ungelösten Euro-Schuldenkrise mit großen Unsicherheiten behaftet. „Sollte es zu einer schweren Rezession in Europa kommen, hätte dies mit Sicherheit auch Folgen für die globale Stahlindustrie. Auf der anderen Seite könnte eine leichte Konjunkturschwäche in Europa lediglich die Wettbewerbsposition der europäischen Hersteller schwächen und so günstige Einstiegsmöglichkeiten für internationale Investoren schaffen“,  so Bronk.

Ein wichtiges Transaktionsmotiv war auch 2011 die Sicherung von Rohstoffressourcen, insbesondere Eisenerz und Bauxit. Da die Stahl- und Aluminiumproduzenten in der Regel nahe der Abnehmerindustrie und weit entfernt von den Rohstoffproduzenten angesiedelt sind, lässt sich der Trend zu Rohstoff-Deals auch am steigenden grenzüberschreitenden Transaktionsvolumen ablesen. Der Gesamtwert der Deals mit ausländischem Beteiligungsziel erreichte 2011 rund 24,4 Milliarden US-Dollar, gegenüber 13,4 Milliarden US-Dollar im Vorjahr und lediglich 4,4 Milliarden US-Dollar im Krisenjahr 2009.

Rohstoffe im Fokus


Den größten Anteil am Übernahmevolumen hatte 2011 der Rohstoff-Sektor. Hier stieg der Gesamtwert der Transaktionen um gut ein Drittel auf 20,7 Milliarden US-Dollar. Der größte Deal in diesem Bereich war die Übernahme des kanadischen Erzproduzenten Consolidated Thompson durch den US-Konzern Cliffs Natural Ressources für 4,4 Milliarden US-Dollar. In Brasilien beteiligten sich in zwei Transaktionen mit einem Volumen von jeweils knapp zwei Milliarden US-Dollar ein chinesisches und ein japanisches Investorenkonsortium am Minenkonzern CBMM. CBMM ist der weltgrößte Produzent von Niob, einem seltenen Schwermetall, das unter anderem beim Bau von Pipelines eingesetzt wird.
Im Stahlsektor legte das M&A-Volumen 2011 um 15,3 Prozent auf 11,3 Milliarden US-Dollar zu. Allein knapp 3,2 Milliarden US-Dollar entfielen auf den Spin-Off der Edelstahl-Aktivitäten von Arcelor Mittal. In der Aluminiumbranche vervielfachte sich 2011 der Gesamtwert der Deals um nahezu den Faktor elf auf 8,7 Milliarden US-Dollar. Der Anstieg ist maßgeblich auf die Übernahme der brasilianischen Aluminium-Aktivitäten von Vale durch den norwegischen Energiekonzern Norsk Hydro zurückzuführen.

 

 

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