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Interview mit Jörg Brotzki von ASK

Ein Interview von Foundry-Planet mit ASK Executive Vice President, Jörg Brotzki, über die Auswirkungen und die Perspektiven während der momentanen Rohstoff Knappheit.

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Thomas Fritsch (Foundry-Planet Ltd.) (FP):
Wie wir hören, gibt es derzeit Engpässe bei Gießerei-Rohmaterialien wie FA und MDI. Was sind Ihres Erachtens die Gründe und wie wirkt sich die Verknappung aus?


Brotzki: Durch die Umsetzung strengerer umweltrechtlicher Auflagen für chinesische FA-Produzenten ist es zu Schließungen von Produktionsstätten in China und zu einem Exportstopp gekommen. China hat weltweit die größten Kapazitäten bei der FA-Herstellung. Die in Folge im Markt fehlenden Mengen konnten durch die anderen Produzenten nicht aufgefangen werden, sodass es zu einer weltweiten Verknappung und einer Kontingentierung der verfügbaren Mengen kam. Durch die eingeschränkte Verfügbarkeit kam und kommt es zu einem deutlichen Anstieg der FA-Preise.

Was MDI angeht, so können wir nur sagen, dass wesentliche Hersteller technische Probleme in der Produktion anführen, die die Verfügbarkeit von MDI stark einschränken.

(FP): Halten Sie die Verknappung und die damit verbundene Verteuerung für vorübergehend oder müssen sich die Abnehmer mittelfristig auf höhere Preise einstellen?

Brotzki: Selbstverständlich hoffen wir auf eine kurzfristige Verbesserung der Versorgungslage. Jedoch wäre es reine Spekulation, zum jetzigen Zeitpunkt Aussagen über die Dauer der aktuellen Verknappung bei den angesprochenen Materialien zu machen. Dank unserer Lieferanten-Strategie ist die ASK Chemicals GmbH in der Lage, ihre Kunden weiterhin zu beliefern. Dies zwar aktuell zu höheren Preisen, aber dennoch mit der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit.

(FP): Gibt es alternative Bezugsquellen oder grundsätzlich andere Möglichkeiten, um sich dieser Abhängigkeit zu entziehen?

Brotzki: Durch unseren globalen Firmenverbund verfügen wir über ein weltweites Sourcing-Netzwerk für unsere Rohmaterialien. Leider ändert aber auch das nichts an der globalen Versorgungslage der angesprochenen Rohstoffe und den aktuell täglich steigenden Preisen. Die ASK Chemicals Gruppe wird alles unternehmen, trotz der aktuellen Versorgungslage keine Zugeständnisse bei der Rohstoffqualität zu machen. Im Interesse unserer Kunden kaufen wir ausschließlich Rohstoffe bei qualifizierten Lieferanten.

MDI ist wichtiger Bestandteil der Teil-2-Rezepturen. Es wäre auch für uns wünschenswert, wenn wir unseren Kunden Möglichkeiten bieten könnten, sich dieser Abhängigkeit zu entziehen. Leider sehen wir jedoch aktuell keine alternativen Lösungen, die kurzfristig in den Betrieben umzusetzen wären und eine Entlastung bringen würden.

Die Situation bei FA stellt sich glücklicherweise etwas anders dar. Es ist technisch problemlos möglich, von reinen Furanharzen auf Furan-Phenol-Harze umzustellen. Der Prozess bleibt unverändert und der Kunde entzieht sich zumindest teilweise der Abhängigkeit und kann seine Rohstoffkosten leicht entlasten. Ein Weg, der bereits in der Vergangenheit diverse Male erfolgreich beschritten wurde.


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