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EUROGUSS 2016: Drei Fragen an …

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  • Gerd Röders, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Druckgießereien (VDD)

Seit vielen Jahrzehnten ist Druckguss ein erfolgreiches  industrielles Gussverfahren für die Serien- oder Massenproduktion von Konstruktionsteilen. Das bleibt auch in Zukunft so, versichert Gerd Röders, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Druckgießereien (VDD). Wir sprachen mit ihm im Vorfeld der Fachmesse EUROGUSS (12.-14. Januar 2016, Nürnberg) über den Leichtbautrend im Automobilbau, innovative Fertigungsverfahren wie den 3-D-Druck und das Vortragsprogramm des Internationalen Deutschen Druckgusstages.

Gerd Röders, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Druckgießereien (VDD)

1. Herr Röders, die Automobilindustrie – der größte Kunde der Druckgießereien in Deutschland – steht bezüglich der von der EU verordneten Reduzierung der CO2 -Emissionen von Neuwagen vor großen Herausforderungen. Bis 2020 soll der Ausstoß bei 95 Gramm CO2 / km für neue Personenkraftwagen liegen. Leichtbau und Downsizing der Motoren, also die Steigerung der Effizienz bei gleichzeitiger Reduzierung des Gewichts, sind die Antworten der Automobilhersteller darauf. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Druckguss-Branche?

Die Entwicklung immer neuer Komponenten im Druckguss geht rasant voran. Ob bei Strukturbauteilen, Komponenten für Elektromotoren oder intelligenten Bauteilen für die Regelung der herkömmlichen Motoren - überall wird versucht, von den hervorragenden Möglichkeiten des Druckgießens Gebrauch zu machen. Die Druckgießer verschieben dabei gemeinsam mit den Maschinenherstellern, Legierungslieferanten und Weiterverarbeitern durch ständige Innovationen die Grenzen unseres Verfahrens. Es ist erstaunlich, welch innovative Lösungen und Bauteile hierbei entstehen, einige davon werden sicherlich auf der nächsten EUROGUSS wieder die begehrten Preise des Gesamtverbands der Aluminiumindustrie (GDA) bzw. der Initiative Zink erhalten, die im Rahmen der Druckgusswettbewerbe ausgelobt sind.

2. Der Hype um 3D-Druck ist derzeit in aller Munde und macht auch vor Druckgießereien nicht Halt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat vor kurzem zu einem Technologiegespräch zum Thema nach Bonn eingeladen. Wird künftig nicht mehr gegossen, sondern nur noch gedruckt?

Der Megatrend neben der Individualisierung durch additive Fertigung ist die Standardisierung. Hier hat der Druckguss große Vorteile:In wenigen Sekunden werden fertige Bauteile produziert. Und mitmodernen CAD/CAM-Methoden können auch die Werkzeuge in kurzer Zeit hergestellt werden. Damit ist der Guss auch weiterhin ein günstiges Verfahren für hohe Serien. Aber auch Ansprüche an Oberflächen lassen sichim Guss besser darstellenals beim 3D-Druck.Auf der anderen Seite erlaubt der3D-Druck eine höhere Flexibilität. Inwieweit der 3D- Druck durch günstige Maschinen einmal wettbewerbsfähig für die Großserie ist, bleibt abzuwarten. Druckguss wird in meinen Augen genauso weiter nachgefragt sein wie der 3D-Druck. Ich persönlich halte diese neuen Technologien für sehr spannend und bin sicher, dass sie sich rasch etablieren werden. Aber neben dem 3D-Druck wird es auch in 100 Jahren noch andere Fertigungsverfahren geben und bei den Fortschritten der Gießereiindustrie wird der Druckguss in meinen Augen sicher eines davon sein.

3. Im Januar veranstaltet der VDD wieder den Internationalen Deutschen Druckgusstag auf der Fachmesse EUROGUSS in Nürnberg. Das Programm wird Ende des Jahres veröffentlicht. Verraten Sie uns dennoch vorab, ob  schon spannende Vorträge feststehen?

Auch der 16. Internationale Deutsche Druckgusstag soll das umfassende Angebot der EUROGUSS zum Thema Druckgießen widerspiegeln. Das heißt, es werden Vorträge entlang der gesamten Prozesskette des Druckgießens im Programm sein. Dabei wird es zum Beispiel um innovative Temperierkonzepte für die Auslegung der Druckgießformen gehen. Einige Vorträge werden auch das relativ abstrakte Thema Industrie 4.0 aufgreifen und zeigen, wie das sogenannte Internet der Dinge konkret in den Druckgießereien umgesetzt werden kann. Sicher werden auch spannende Vorträge zu den Themen Werkstoff- und Bauteilentwicklung zu hören sein. Ich bin überzeugt, dass für jeden Messebesucher etwas Interessantes dabei sein wird.

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