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Foundry on Wheels ganz im Zeichen von schwacher Konjunktur, handelspolitischer Krisen, Klimaprotektion und allgemeiner Verbraucherunsicherheit.

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Thomas Fritsch, Chief Editor

 

Trotz schwieriger Vorzeichen trafen sich Fachleute aus mehreren Ländern zur zweiten Auflage von Foundry on Wheels in Agueda/Portugal ganz in der Nähe der hochmodernen Sakthi Gießerei SP 21 um sich auszutauschen und den Herausforderungen entgegenzutreten.

Wir brauchen E-Mobilität und Verbrenner
Die Konjunktur habe sich abgeschwächt und die führenden Automobilbauer stehen unter hohem Druck sagte auch Opel/Vauxhall Commercial Director Europe Pedro Lazarino.

Opel, das sich seit zwei Jahren im Verbund mit PSA befindet beschreibt schon jetzt große Veränderungen im Konzern. Nach 18 Jahren sei man bei Opel jetzt wieder profitabel und man habe „grünes Licht“ für die Internationalisierung der Marke Opel bekommen wettbewerbsfähig zu bleiben.

Weniger Typen, mehr elektrischen Antriebe, pures Design, weniger sichtbare IT und weniger Verbrennungsmotoren. „Wir brauchen beides ruft Lazarino den Vertretern aus der Gießerei Industrie zu und die Politik muss den Verbrauchern die Unsicherheit nehmen, denn wir werden auch künftig mobil sein und Autofahren mit ganz unterschiedlichen Antrieben elektrisch und mit Verbrennern.

Bis 2030 mindestens 80 % der neuen Fahrzeuge Hybrid- oder mit Verbrennungsmotoren
Das bestätigt auch Paolo Martino von IHS Markit (European Manager und Analyst Auto Supply Chain & Tech) und legt die passende Graphik gleich dazu in der bis 2030 noch mindestens 50 % der Fahrzeuge mit Verbrenner und weitere 30 %  mit hybriden Antrieben betrieben wird. Der Analyst aus Mailand stellt ganz klar fest, dass der Schlüssel bei der weiteren Gewichtsreduzierung der Fahrzeugteile liegt. Wer im Mix aus Material und Leichtbautechnik erfolgreich ist, hat die Nase vorn ist sich Martino sicher.

Das sieht auch der deutsche Berater Dr. Ralf Marquard so, der für MAN genauso wie für namhafte Autobauer Motoren entwickelte und jetzt für LHP über vernetzte Technik und neue Mobilitätskonzepte spricht. Er geht davon aus, dass sich die Batterietechnik nicht so schnell wie von einigen gewünscht entwickeln werde zudem gäbe es Antriebe bei Schiffen, Traktoren oder Trucks, die als reine Batterieantrieb gar nicht realisierbar erscheinen. Vielmehr gelte es die Infrastruktur spürbar zu verbessern, dazu die Brennstoffzelle und synthetische Kraftstoffe nachhaltig weiterzuentwickeln.

Die Entsorgung der Rohstoffe macht zunehmend Probleme
Besonders interessant dann auch die Panels zu den verschiedenen Themen: dabei wird schnell deutlich, dass die meisten Experten deutlich zum Ausdruck bringen, man habe sich zu früh alleine für die E-Mobilität entschieden, denn die Probleme auf der Rohstoffseite wie auch der Entsorgung seien überhaupt nicht zufriedenstellend gelöst, wie etwa auch Recyclingfragen bei Composites.

Was müssen die Gießereien tun um nicht unter die Räder zu kommen?
Da sind sich die Experten einig, es geht um schnelle Anpassung, hohe Flexibilität und letztlich um die Kreativität in der Mitentwicklung von Lösungen im Leichtbau wie im Antriebstrang. Alle Bemühungen müssen ganz nah am Kundeninteresse orientieren und betreffen von daher alle bekannten Gussprozesse, denn es geht um Limits in der Wanddicke, im Gewicht und im Design. Möglich, dass man in Disziplinen einbricht, die heute noch umgeformt, geschweißt oder gepresst werden und das unterstreicht bei aller Unsicherheit auch die Möglichkeiten für die Gießerei Industrie.

Im Rahmenprogramm konnten sich dann auch StartUp Unternehmen aus Portugal zu Themen von KI, Vernetzung und neuen Verkehrskonzepten vorstellen und gaben der gesamten Veranstaltung die Größe und Vernetzung, die ihr zusteht. Gießereiindustrie hat letztlich fast mit allen lebensrelevanten Bereichen zu tun und wir bleiben gut beraten die künftige Entwicklung ganzheitlich anzugehen.

Nächste Foundry on Wheels 2021 
Mit seiner Eindrucksvollen Schlussrede konnte Sakthi CEO Jorge Fesch dann noch mal alle Teilnehmer in seinen Bann ziehen und appellierte daran sich nicht mehr überwiegend mit den Problemen von gestern zu beschäftigen sondern die Zukunft  fokussiert und ernsthaft und nachhaltig anzugehen. 

Mit dem Unternehmen Sakthi, das Gießereien in Portugal, Indien und Amerika betreibt gehe er genau diesen Weg mit Erfolg, Disziplin, einem guten Team und vernetzter Technik.

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