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Hugo-Junkers-Preise für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt 2019

Elektrisches Aushärten anorganischer Sandkerne

Soplain GmbH erhält 2. Preis in der Kategorie: „Innovativste Projekte der angewandten Forschung“

Advanced-Core-Solutions (Soplain GmbH), Sülzetal; TU Bergakademie Freiberg, Gießerei Institut

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Die Soplain GmbH hat ein neues Verfahren zur Herstellung von Sandkernen für die Autoindustrie entwickelt. Sandkerne kommen in Gussformen zum Einsatz, um Gussteile mit Hohlräumen zu fertigen.

Das neue, so genannte ACS-Verfahren basiert darauf, dass die elektrische Leitfähigkeit der Kernwerkzeuge auf das jeweilige Sandbinder-Gemisch im Kernkasten angepasst wird. Dies ist erst seit kurzem möglich und bewirkt, dass die Werkzeuge homogen unter Strom gesetzt werden können. Auf diese Weise wird direkt in den Sandkernen gleichmäßige Wärme erzeugt. Kernkästen können mit Temperaturen von nur 100 bis 120°C betrieben werden und bis zu 30 Prozent schnellere Taktzeiten werden möglich.

Bisher ist noch das sogenannte Cold-Box-Verfahren marktführend. Dabei wird allerdings giftiges Amingas verwendet, weshalb es in manchen Ländern bereits gesetzlich verboten ist. Bei den bestehenden anorganischen Hot-Box-Verfahren wird extern Wärme erzeugt und durch den Kernkasten dem Sandkern zugeführt. Allerdings ist Sand ein schlechter Wärmeleiter. Daher werden Kernkästen aktuell mit 180 bis 200°C betrieben, obwohl Temperaturen ab 100°C ausreichend wären.

Das patentierte ACS-Verfahren soll dazu beitragen, dass Gießereien vermehrt von Cold-Box auf Hot-Box umsteigen.  

By Wolfram Bach, Eric Riedel, Michael Kaftan, Michael Bremert


 

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