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Italien und Mexiko: Strategische Zusammenarbeit für die Fertigungsindustrie der Zukunft

Die jüngste institutionelle Delegationsreise nach Mexiko, die im Oktober 2025 von Confindustria und FEDERMACCHINE (dem Confindustria-Dachverband der Hersteller von Investitionsgütern) organisiert wurde, stellte Zusammenarbeit, Innovation und den Faktor Mensch als zentrale Säulen der bilateralen Beziehungen zwischen Italien und Mexiko heraus.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: https://machinesitalia.org

Im Rahmen dieser Mission wurde anlässlich der zweiten Ausgabe des „National Made in Italy Day“ der vom Forschungszentrum von Confindustria erstellte Ingenium Report vorgestellt. Der Bericht unterstreicht die wachsende Bedeutung Lateinamerikas – insbesondere Mexikos – als strategischer Markt für Technologie „Made in Italy“.

Mexiko: Ein entscheidender Markt für italienische Exporte

Die Daten des Ingenium Reports bestätigen die Schlüsselrolle Mexikos in Italiens Exportstrategie: Das Land ist der wichtigste Markt für italienische Industriemaschinen in Lateinamerika. Mit einem Anteil von 45 % an den italienischen Exporten im Bereich Automation, Creativity & Technology (ACT) innerhalb der Region zählt Mexiko weltweit zu den attraktivsten Absatzmärkten.

Zwischen 2018 und 2023 stiegen die italienischen Maschinenausfuhren nach Lateinamerika durchschnittlich um 6,7 % pro Jahr – deutlich stärker als der globale Durchschnitt von 2,2 %. Die Länder dieser Region sind damit wesentliche Partner der italienischen Industriestrategie. Allein 2024 importierte Mexiko italienische Maschinen im Wert von 1,1 Mrd. Euro. Dies spiegelt das beidseitige Vertrauen und die ausgeprägte komplementäre Beziehung zwischen den Produktionssystemen wider: italienische Technologie und Know-how treffen auf einen dynamisch wachsenden mexikanischen Industriesektor. Mexiko ist derzeit die 13.-größte Volkswirtschaft der Welt, mit einem Handelsüberschuss, der zu 90 % aus Industriegütern besteht.

Mexiko führt sämtliche lateinamerikanischen Länder beim Import von ACT-Maschinen an – einem Segment, das hochpräzise, innovative und technologisch fortschrittliche Maschinen umfasst – und übertrifft damit Brasilien, Argentinien, Chile und Peru. Diese Position verdankt das Land seiner starken industriellen Basis, getragen von Branchen wie Automobil, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittel und Getränke, Kunststoffverarbeitung sowie Pharmaindustrie.

Italien, der weltweit sechstgrößte Exporteur von Industriegütern, verfügt über eine ausgeprägte Führungsrolle in Automatisierung, kundenspezifischem Anlagendesign, KI-Lösungen und dem Industrial Internet of Things (IIoT). Diese technologische Stärke macht italienische Hersteller zu natürlichen Partnern für die mexikanische Industrie.


Strategische und diplomatische Bedeutung

Der italienische Botschafter in Mexiko, Alessandro Modiano, betonte, dass Mexiko – nach den USA – der wichtigste Absatzmarkt für italienische Exporte auf dem gesamten amerikanischen Kontinent sei. Zudem identifiziere der Exportaktionsplan Mexiko als vorrangigen Partner der italienischen Wirtschaftsdiplomatie.

Der Ingenium Report des Confindustria-Studienzentrums und der Manlio-Masi-Stiftung definiert drei Handlungsschwerpunkte zur Vertiefung der Zusammenarbeit:

• Förderung gemeinsamer Investitionen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten und Stärkung der Innovationskraft
• Nutzung des modernisierten EU-Mexiko-Handelsabkommens zur Steigerung des bilateralen Handels
• Intensivierung des Technologietransfers sowie Aus- und Weiterbildung in KI, fortgeschrittener Fertigungstechnik und Nachhaltigkeit

Die Modernisierung des Globalabkommens zwischen der EU und Mexiko soll einen neuen Abschnitt des wirtschaftlichen Austauschs einleiten, einschließlich zollfreien Handels für 99 % aller Industrie- und Agrarprodukte.

Gemeinsame Chancen und zukünftige Perspektiven

Für die mexikanische Industrie bietet diese Partnerschaft erhebliche Potenziale, da jede neue Maschine aus Italien Innovation und Effizienz in die Produktionsprozesse einbringt. Für die italienische Industrie wiederum ist Mexiko ein strategisch bedeutsamer Standort im Zuge der globalen Neuordnung von Wertschöpfungsketten und des Nearshoring-Trends.

Barbara Cimmino, Vizepräsidentin von Confindustria, betonte, dass das zusätzliche Wachstumspotenzial italienischer ACT-Exporte in der Region bei 6,5 Mrd. Euro liege – wobei Mexiko der natürliche Zielmarkt sei. Die Kombination aus wirtschaftlicher Offenheit, industrieller Diversifizierung und der Nähe zum nordamerikanischen Markt mache das Land zu einem Schlüsselpartner Italiens.

Die Allianz zwischen beiden Ländern geht über rein wirtschaftliche Aspekte hinaus und umfasst Initiativen wie Machines Italia, die italienische Hersteller mit Endanwendern in Mexiko, den USA und Kanada vernetzen. Ziel ist es, industrielle und technologische Wertschöpfungsketten zu stärken – für mehr Innovation, Investitionen und gemeinsames Wachstum.

Quelle: https://machinesitalia.org/ 

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