Ursprünglich ins Leben gerufen, um E-Fahrzeuge erschwinglicher zu machen und nachhaltigen Transport zu fördern, profitierte vor allem eine Reihe von Marken wie BYD, MG und JAC aus China sowie europäische Hersteller wie Volvo, Renault und BMW, die einige Modelle in China fertigen lassen.
Verbraucherpreise für Fahrzeuge könnten steigen
Eugenio Grandio, Präsident der Electromobility Association (EMA), betonte, dass diese Politik nicht speziell China begünstigte, sondern für alle importierten E-Fahrzeuge galt, unabhängig von ihrer Herkunft. Er warnte davor, dass die Abschaffung dieser Unterstützung die Endpreise für die Verbraucher erhöhen und die Auswahl an Marken einschränken könnte, was möglicherweise die Bemühungen zur Reduzierung der Umweltverschmutzung in den Städten behindern würde. Grandio wies darauf hin, dass 38 % der in Mexiko verkauften Elektrofahrzeuge aus China stammen und dass die Aufhebung der Zollbefreiung einige Marken dazu bringen könnte, ihre Präsenz auf dem mexikanischen Markt zu überdenken.
Die Entscheidung, die Zollausnahmen abzuschaffen, steht unter dem Druck der Vereinigten Staaten, die befürchten, dass in China hergestellte Elektrofahrzeuge über Mexiko zollfrei in den US-Markt gelangen könnten, was das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada (USMCA) untergraben könnte. Die USA haben im Gegensatz dazu einen 100%igen Zoll auf chinesische Fahrzeuge erhoben, der deutlich über dem allgemeinen Satz von 25% für andere Importe liegt. Laut einer Pressemitteilung des Weißen Hauses unterstützt diese Maßnahme die Vision von Präsident Biden, dass die Zukunft der Automobilindustrie in den Vereinigten Staaten von amerikanischen Arbeitern gestaltet werden soll.
Automobilhersteller prüfen Optionen
Mit dem nahenden Oktober-Termin prüfen die Hersteller ihre Optionen. Marken wie Volvo und Zeekr erwägen Preissubventionen oder andere Strategien, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die potenziellen Auswirkungen auf die Preise könnten erheblich sein. Grandio betonte, dass die Zollbefreiung eine der wenigen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität war und dass ohne sie die Kosten vollständig auf den Verbraucher abgewälzt würden.
Die Entscheidung könnte auch Mexikos Handelsbeziehungen mit anderen wichtigen asiatischen Lieferanten als China beeinflussen. Juan Jesús González, ein Experte für Innovationsmanagement, wies darauf hin, dass auch Länder wie Südkorea, Vietnam, Indien, Thailand, Taiwan und die Türkei betroffen sein könnten. Diese Länder sind wichtige Lieferanten von elektronischen Komponenten und Autoteilen für Mexiko, und die neuen Zölle könnten die Importkosten erhöhen, was letztlich die Verbraucher treffen würde. Laut Leonardo Beltran, einem Nachhaltigkeitsforscher am Institute of the Americas, muss der Wert dieser Fahrzeuge den Anstieg der Zölle widerspiegeln.
Die Zollbefreiung hat dazu beigetragen, dass der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in Mexiko von weniger als 0,5 % auf 1 % des gesamten Fahrzeugabsatzes gestiegen ist. Laut EMA gibt es in Mexiko mittlerweile rund 60 verschiedene E-Fahrzeugmodelle auf dem Markt, wobei Marken wie JAC, BYD, SEV und MG sowie in China hergestellte Modelle die Hauptnutznießer dieser Politik waren.
Quelle: www.mobilityportal.eu