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Quarzwerke Frechen: Grüner Sand für die Gießereien von morgen

Ohne hochwertige mineralische Rohstoffe wie Quarzsande und Quarzmehle würden sich viele Gießereien schwertun. Sie bilden das Fundament jeder Form- und Kernherstellung – und damit das Herzstück des Gießprozesses. Bei unserem Besuch bei der Quarzwerke GmbH in Frechen, einem der weltweit führenden Produzenten dieser Rohstoffe, wurde deutlich: Hinter jedem Sandkorn steckt nicht nur jahrzehntelange Erfahrung, sondern auch modernste Technologie und ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.

Lesedauer: min | Bildquelle: Quarzwerke
Von: Thomas Fritsch, Chief Editor

Seit Generationen steht das Familienunternehmen Quarzwerke für Qualität und Innovation. Heute zeigt sich diese Haltung besonders im konsequenten Engagement für Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Am Stammsitz in Frechen und am Standort Haltern treibt das Unternehmen ambitionierte Projekte zur Energiegewinnung voran – und beweist, dass industrielle Produktion und ökologische Verantwortung kein Widerspruch sein müssen. Im Gespräch mit Maximilian Schratz, Markus Schramm und Joachim John wurde deutlich, wie strategisch und zugleich praxisnah das Unternehmen seine Vision einer klimaneutralen Rohstoffproduktion verfolgt.

Die neue PV-Anlage am Standort Frechen zahlt sich aus

Seit der Inbetriebnahme der neuen Photovoltaikanlage am Standort Frechen hat Quarzwerke bereits knapp 3.000 Tonnen CO₂ eingespart und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Durch einen unglücklichen Kabeldiebstahl kam es zeitweise zu einem Stillstand der Anlage – ohne diesen Zwischenfall wären sogar rund 700 Tonnen CO₂ zusätzlich vermieden worden. Derzeit werden im Durchschnitt etwa zwei Drittel des erzeugten Stroms direkt am Standort genutzt, abhängig von Sonneneinstrahlung, Produktionsauslastung und Prozesssteuerung. Mit dem geplanten Einsatz moderner Speichertechnologien soll dieser Eigenverbrauch künftig weiter steigen. Insgesamt reduziert die Nutzung erneuerbarer Energien den CO₂-Footprint des bekannten F34-Quarzsandes um rund 25 %.

Ein Blick in die Zukunft zeigt: Das ist erst der Anfang. Für den Standort Haltern plant Quarzwerke den Ausbau auf eine Erzeugungsleistung von 40 MW – ein zentraler Baustein auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung eines der größten Quarzsandwerke Europas. Das Konzept reicht weit über klassische Photovoltaik hinaus: Es umfasst Windkraft, Batterie- und Wärmespeicherlösungen sowie die eigene Produktion von grünem Wasserstoff für den internen Energieeinsatz.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Floating-PV-Anlage auf dem Silbersee III, die als Pilotprojekt innerhalb des Klimaneutralitätskonzepts gilt. Floating-Anlagen beanspruchen keine zusätzlichen Flächen und ermöglichen eine flächeneffiziente Energiegewinnung auf vorhandenen Abbaugewässern – ein Ansatz, der nicht nur technisch, sondern auch ökologisch überzeugt.

Das Engagement zeigt Wirkung – doch wie kommt es in der Branche an?

Quarzwerke kommuniziert seine Nachhaltigkeitsstrategie und die hohen Investitionen in erneuerbare Energien aktiv – über Kundengespräche, Social Media, Unternehmenskanäle und Pressearbeit. Ziel ist es, Kunden weltweit CO₂-ärmere Rohstoffe anzubieten und so zur nachhaltigen Transformation der Industrie beizutragen. Als Unternehmen am Anfang der Wertschöpfungskette sieht sich Quarzwerke in besonderer Verantwortung – und wird dafür regelmäßig ausgezeichnet: unter anderem mit dem EcoVadis Gold-Rating 2025, dem Solarpreis 2022 und dem Nachhaltigkeitspreis des Branchenverbands MIRO 2024.

Der CO₂-Footprint wurde bereits auf Werksebene – einschließlich Scope 3 – verifiziert. Erste produktbezogene Werte liegen vor, werden aktuell juristisch geprüft und sollen in Kürze offiziell veröffentlicht werden.


Auch die Kunden, insbesondere aus der Gießereiindustrie, reagieren positiv auf die nachhaltigen Initiativen. Dennoch steht in vielen Fällen derzeit noch die Kostenreduktion im Vordergrund, während der Einsatz zertifizierter CO₂-armer Rohstoffe langsamer zunimmt. Ähnlich verhält es sich bei der Regenerierung von Sanden, die vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn sich wirtschaftliche Vorteile für die Gießerei ergeben.

Mit dem sogenannten „grünen Sand“ verfolgt Quarzwerke jedoch eine klare Zukunftsstrategie: Das Unternehmen will nicht nur bestehende Kundenbeziehungen stärken, sondern sich auch auf neue Märkte vorbereiten. Flexibilität ist dabei entscheidend – denn Quarzwerke möchte in der Lage sein, CO₂-reduzierte Produkte anzubieten, sobald die Marktnachfrage es verlangt. Oder, wie es im Unternehmen heißt: „Wir möchten unseren Kunden das Produkt von morgen schon heute bereitstellen.“

Um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland weiter zu beschleunigen, sieht Quarzwerke vor allem bürokratische und infrastrukturelle Hürden als Bremsfaktoren. Überlastete Netzbetreiber, langwierige Genehmigungsverfahren und unzureichend ausgebaute Stromnetze verzögern viele Projekte. Hinzu kommen umfangreiche Gutachten, insbesondere im Bereich des Artenschutzes, sowie die eingeschränkte baurechtliche Privilegierung für Photovoltaikanlagen im Außenbereich.

Ein besonderes Hemmnis betrifft Floating-PV-Anlagen: Die aktuelle 15 %-Regelung und der 40-Meter-Uferabstand gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) begrenzen die Ausbaupotenziale deutlich – obwohl wissenschaftliche Studien, teils gemeinsam mit dem Umweltministerium NRW erarbeitet, belegen, dass diese Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Wasserqualität, Flora oder Fauna haben. Gerade auf Abbaugewässern, wie sie bei Quarzwerke reichlich vorhanden sind, könnten Floating-Anlagen daher eine flächenschonende und zukunftsweisende Lösung für die Energiewende sein.

Über die Quarzwerke-Gruppe

Die Quarzwerke-Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen mit 140 Jahren Erfahrung in der Gewinnung, Verarbeitung und Veredelung von Industriemineralien. Unser Produktportfolio umfasst nicht nur die Rohstoffe Quarz, Kaolin oder Feldspat, sondern auch die Produktentwicklung. Unsere Hauptstandorte befinden sich in Deutschland und Mitteleuropa. Als zuverlässiger Partner unserer Kunden wollen wir mit verantwortungsbewussten und motivierten Mitarbeitern und im Bewusstsein unserer sozialen und ökologischen Verantwortung langfristige Werte schaffen.

Firmeninfo

Quarzwerke GmbH

Kaskadenweg 40
50226 Frechen

Telefon: +49 (0) 2234 101-0

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