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TITAL GmbH - Titanrahmen für den Airbus A380

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Rippe für den A380

Die Tital GmbH, Bestwig, ist von Airbus Frankreich erstmals für die Fertigung von Primärstrukturteilen für den A380 qualifiziert worden. Der Titan- und Aluminiumfeingussspezialist liefert jetzt drei so genannte Rippen aus Titanfeinguss für die Pylons - die Verbindung zwischen Triebwerk und Tragfläche - des über 500 Personen fassenden Megaliners. Das sauerländische Unternehmen stellt dabei Bauteile für die Pylons zu den beiden in Frage kommenden Triebwerkstypen her: zum Trent 900 von Rolls Royce und zum GP7200 von Engine Alliance.

Die optisch ein wenig an Fensterrahmen erinnernden Rippen werden bei Tital gegossen und einbaufertig endbearbeitet. Sie werden „Ready for Assembly" ins Airbus-Werk, St. Eloi, Frankreich, ausgeliefert.
Die statisch wie auch dynamisch belasteten Titangussteile sind materialermüdungsresistent ausgelegt und werden jetzt in Serie gefertigt. Da die Rippen im praktischen Einsatz einer besonderen dynamischen Belastung unterliegen, müssen die Bauteile vorab ihre Belastungsfähigkeit in so genannten Fatigue Tests unter Beweis stellen. Bei diesen Tests, die von unabhängigen und speziell zertifizierten Prüflabors durchgeführt werden, wird die Materialermüdung anhand verschiedener internationaler Normen überprüft. Materialermüdung tritt dann ein, wenn ein Bauteil permanent dynamischen Belastungen wie beispielsweise Schwingungen ausgesetzt ist. Daher muss für die Bauteile in den Tests u. a. ihre Schwingfestigkeit nachgewiesen werden. Ferner geht es um die so genannte Rissfortschrittszähigkeit. Diese gibt Auskunft darüber, wie stark ein Bauteil der Vergrößerung eines Risses entgegenwirkt.

Eine positive Bewertung seitens der externen Prüflabore ist dabei für den Airbus-Auftrag essentiell. Berthold Busch, Leiter des Qualitätsmanagements bei Tital, dazu: „Ohne einen Nachweis der Prüflabore würde uns Airbus die Bauteile gar nicht erst abnehmen." Weltweit gibt es nur eine Handvoll Unternehmen, die Bauteile in derartiger Qualität herstellen können.

Damit positioniert sich Tital weiter als strategischer Lieferant. Tital-Vertriebsleiter Philipp Jerusalem: „Airbus Frankreich spielt für uns eine große Rolle. Wir beliefern diesen Kunden erst seit 2005, dennoch liegt unser Umsatz nach dieser kurzen Zeit bereits über dem Umsatz, den wir mit Airbus Deutschland erzielen, für die wir bereits seit über 30 Jahren arbeiten." Auf die Bauteile mit Abmessungen von ca. 890 x 640 x 90 mm bzw. 690 x 590 x 130 mm wird die Beplankung für die Primärstrukturbox des Pylon montiert. Bislang lieferte Tital immer Bauteile für die Sekundärstruktur des Fliegers, wie z. B. für Verkleidungen.

Durch die Pylons verlaufen sämtliche Versorgungsleitungen, die unter anderem für die Triebwerkssteuerung zuständig sind. Der A380 verfügt über vier Triebwerke, die je nach Kundenwunsch von Rolls Royce (Typ Trent 900) oder von Engine Alliance (Typ GP7200) geliefert werden.

Der A380 ist bis heute insgesamt 244 Mal verkauft worden. Laut Tital sei Airbus Frankreich auf dem besten Weg, drei Maschinen des Typs 380 pro Monat zu fertigen. Der Tiefdecker ist das größte zivile Verkehrsflugzeug, das bisher in Serienfertigung produziert wurde.

Tital liefert weltweit anspruchsvolle Aluminium- und Titanfeingussbauteile an führende Unternehmen aus Luftfahrt, Verteidigung, Rennsport und Maschinenbau. Die Gussteile werden nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Das 1974 gegründete Unternehmen beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von ca. 48 Mio. Euro.

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