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2.000 Arbeitsplätze gefährdet: Automobilzulieferer Voit meldet Konkurs an

Die Übernahme des Aluminium-Druckguss-Spezialisten durch Millson Technologies scheiterte am schwächelnden deutschen Automarkt.

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Der deutsche Automobilzulieferer Voit Automotive hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt.

Wie die WirtschaftsWoche berichtet, scheiterte die Übernahme durch das chinesische Unternehmen Millison Technologies in der vergangenen Woche an der schwierigen Lage auf dem deutschen Automarkt. Der geplatzte Deal führte dazu, dass Kredite wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität nicht mehr vergeben wurden.

Das Saarländische Wirtschaftsministerium bezeichnete die Absage gegenüber der Saarbrücker Zeitung als einen Rückschlag. Nun muss eine neue Lösung für den Aluminium-Druckguss-Spezialisten gefunden werden.

Nach Angaben des Restrukturierungsberaters Matthias Bayer ist Voit in ein Eigenverwaltungsverfahren eingetreten, welches dem Unternehmen nach schwierigen Wochen eine Verschnaufpause ermöglichen soll. In den kommenden Monaten soll ein Plan zur Restrukturierung erarbeitet werden, der möglichst viele Arbeitsplätze retten soll.

2.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel

Der potenzielle Kollaps des Unternehmens bedroht über 2000 Arbeitsplätze. Rund 1000 davon sollen in St. Ingbert sein, während weitere in Frankreich und Polen liegen. Die Löhne der Angestellten sind bis März über das Insolvenzausfallgeld gesichert. Ab April werden die Gehälter dann wieder von Voit übernommen werden.


Jede sechste Insolvenz aus der Automobilbranche

Laut der Unternehmensberatung Falkenstein ist im Jahr 2024 jede sechste Insolvenz in Deutschland ein Automobilzulieferer. Im vergangenen Jahr gab es in dieser Branche 65 Prozent mehr Insolvenzen als im Jahr zuvor. Für das Jahr 2025 projiziert Falkenstein einen Anstieg der Insolvenzen um etwa 20 bis 25 Prozent.

Nach Angaben der Voit-Webseite ist die Firma aktuell ein Zulieferer für 45 Marken, inklusive Audi, Robert Bosch, BMW, Mercedes, VW, Ford, Chrysler, Jaguar und Land Rover.

Das vorläufige Sachwalterverfahren soll von Martin Kaltwasser von der Anwaltskanzlei Lieser betreut werden.

 

Quelle: www.wiwo.de

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