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Automobilindustrie – Was geht hier in Deutschland eigentlich vor ?

Sind die vermehrten Gießerei Insolvenzen der vergangenen Wochen ein Zufall?

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Thomas Fritsch, Chief Editor


Die Nachrichten von Insolvenzen in der deutsche Gießerei Industrie häufen sich in den letzten Wochen und es ist für uns unangenehme Chronistenpflicht darüber auch ordnungsgemäß zu berichten, nur was ist da los?

Unglückliche Entscheidungen im Management, falsche Produkte, ungenaue Analysen, das hat es immer schon gegeben und dann spricht man von Marktbereinigung. Das ist schlimm genug, denn jede Insolvenz betrifft immer zunächst Menschen, eine Region und nicht zuletzt eine Industrietradition und die ist dann weg. Und trotzdem scheint momentan alles anders. Es sind die OEMs, wie Volkswagen, die vollmundig verkünden mittelfristig auf Verbrenner zu verzichten. Große  Zulieferer wie Bosch, ZF, Continental, Schaeffler oder Mahle reagieren schnell und verkünden  düstere Prognosen und stellen viele Arbeitsplätze in Frage, auch bei ihren Zulieferern.  ­


Normale Krisen konnte man managen, aber momentan scheint alles anders
Bei der vergangenen großen Krise vor mehr als zehn Jahren gab es Rezepte, die das Schlimmste verhinderten. Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten leerräumen, mal für ein paar Tage die Halle zusperren. Es sind Rezepte für die ganz normale Krise. Was in diesen Monaten in der Autobranche passiert, ist aber keine normale Krise, die man aussitzen kann.  Diesmal geht es um einen Umbruch, wie ihn die Autoindustrie noch nicht erlebt hat, weil vieles von dem, was produziert wird, künftig nicht mehr gebraucht wird. Motorblöcke, Zylinderköpfe, Dieseleinspritzsysteme, Kolben, und so vieles mehr,  das wird man in ein paar Jahren nicht mehr brauchen, weil es offensichtlich politisch und von der Automobilindustrie so gewollt ist.

Deutschland, das Land des Verbrennungsmotors, zerstört gerade ohne Not eine seiner wirtschaftlichen Grundlagen und nebenbei eine Vielzahl von gutbezahlten und anerkannten Jobs in der Industrie.

Wenn sich der politisch gewollte Trend zur E-Mobilität nun manifestiert, man darf auf das für Anfang November geplante Gipfelgespräch der Automobilindustrie bei Kanzlerin Merkel gespannt sein, dann bedeutet das für die deutsche Industrie eine Zäsur im ungeahnten Ausmaß und für die Gießereiindustrie in manchen Teilen eine existenzielle Bedrohung.  Daneben stehen andere bekannte  Wirtschaftsfaktoren nicht gerade günstig und das macht die Lage nicht einfacher, doch wie wäre es denn, wenn sich die Deutsche Industrie mit ihren Verbänden, Gewerkschaften und Beschäftigten einmal solidarisch zeigen würde und den Mächtigen in Politik und Automobilindustrie unmissverständlich klar macht, dass solche Veränderungen sozialverträglich und mittelfristig geplant gehören damit sich Unternehmen anpassen können.

Das geht bei Kernenergie und Kohleausstieg ja auch, da werden auch energie- und klimapolitische Weichen gestellt, die im Konsens mit den Partnern gelöst werden. Die Gießerei Industrie muss sich jetzt dringend den Herausforderungen stellen, anpassen, sich zeigen und die dringend notwendige Öffentlichkeit schaffen.

Prognose: Auch 2030 noch 80% Verbrennungsmotoren in Neufahrzeugen
Natürlich sagen Analystenprognosen voraus, dass auch 2030 noch 50% aller produzierten Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor und weitere 30% einen hybriden Antrieb hätten, daneben bieten auch alternative Antriebe innovative Produktfelder für die Gießerei Industrie, nur dann muss man das auch den völlig verunsicherten Verbrauchern in Europa sagen. Veränderungen sind nicht aufzuhalten und pro Klimaschutz sinnvoll, doch es darf nicht sein, dass aus einer Mischung von ideologisierter Klimahysterie, offensichtlichen Betrugstatbeständen im Dieselumfeld, allgegenwärtiger Verbraucherverunsicherung, schwachen Managern und verzagten Politikern eine ganze Industrie, die hochwertige Produkte und Lösungen liefert, nachhaltig geschädigt wird.

Wer sagt den Leuten, dass sie auch künftig Dieselfahrzeuge kaufen können? 
Wir fordern von der Politik: Sagt den Leuten, dass es Veränderungen geben wird, nur sagt ihnen auch, dass sie auch morgen noch Dieselfahrzeuge kaufen können , denn es sind die besten, die es jemals gab!

Angst ist in allen Lebenslagen ist ein schlechter Begleiter, deshalb wünschen wir den Deutschen und den Europäischen Gießern, dass sie solidarisch an die Herausforderungen herangehen und ihre Interessen mit Kunden, Verbrauchern und der Politik gut kommunizieren.

Glückauf! 

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