Über 1.200 Führungskräfte aus den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, nachhaltige Mobilität und Werkstoffe kamen am Hauptsitz der Bühler Group in Uzwil (Schweiz) zusammen, um sich der dringenden Herausforderung zu stellen, bis 2050 zehn Milliarden Menschen nachhaltig zu ernähren und zu mobilisieren. Viele zentrale Lösungen zur Bewältigung dieser Aufgaben sind bereits vorhanden – nun gilt es, deren Wirkung im großen Maßstab zu multiplizieren. Am 23. und 24. Juni tauschten sich Vertreter aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft über praxisnahe Ansätze zur Bewältigung bestehender und neuer Nachhaltigkeitsherausforderungen aus – auf einer einzigartigen Plattform, die innovative Konzepte fördert, sinnvolle Partnerschaften anregt und Bildung sowie Führungsverantwortung in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Motto „Wirkung gemeinsam multiplizieren“ rückten die Networking Days 2025 den Mut zur Orientierung in unsicheren Zeiten sowie bereits verfügbare Lösungen in den Fokus, mit denen Unternehmen einen großflächigen, positiven Einfluss ausüben können.
Zusammenarbeit als Innovationstreiber
Bühler-CEO Stefan Scheiber betonte in seiner Ansprache die Kraft von Kooperationen: „Jeder Durchbruch, jede Partnerschaft und jede mutige Entscheidung erzeugt Wellen – sie verbreiten Wissen, inspirieren zum Handeln und treiben Fortschritt voran. Ihre wahre Kraft liegt jedoch im Multiplikatoreffekt: Wenn sich diese Wellen verbinden, entstehen Bewegungen, die echten Wandel erzeugen. Indem Unternehmen zusammenarbeiten, beschleunigen sie Fortschritt, indem sie ihre Wirkung bündeln – weit über das hinaus, was ein einzelner Beitrag leisten könnte.“
CTO Ian Roberts ergänzte: „Es ist heute klarer denn je, dass wir fokussiert und gemeinsam handeln müssen, um die notwendige Wirkung für den Erhalt eines gesunden Planeten zu erzielen. Die Bereitschaft und das Engagement unserer 1.200 Gäste haben mich beeindruckt – nicht nur zu sprechen, sondern konkrete Maßnahmen umzusetzen und ihre Erkenntnisse zu teilen, um gemeinsames Lernen und Wirkungsverstärkung zu ermöglichen.“
Die Networking Days 2025 waren die vierte Veranstaltung dieser Art. Seit 2016 bringt Bühler alle drei Jahre Führungskräfte aus den von ihr bedienten Industrien zusammen. In diesem Jahr reisten die Teilnehmenden aus 90 Ländern und sechs Kontinenten an.
Großer Wandel braucht mutige Führung
In einem Jahr voller geopolitischer und wirtschaftlicher Turbulenzen betonten die Hauptredner die entscheidende Rolle der Industrie bei der Bewältigung der größten globalen Herausforderungen. Gerade in Krisenzeiten tendieren viele Führungskräfte zu Vorsicht – doch widerstandsfähige und zukunftsfähige Unternehmen erfordern Mut und entschlossenes Handeln. „Der Schlüssel zum Überleben in unsicheren Zeiten ist Mut“, so Ranjay Gulati, Professor für Betriebswirtschaft an der Harvard Business School. „Unsicherheit erzeugt Angst, und Angst kann lähmen. Wer überleben und gedeihen will, muss mutig handeln.“ Er plädierte dafür, Unsicherheit nicht zu bekämpfen, sondern durch Agilität und Lernbereitschaft zu begegnen.
Nachhaltigkeit als Geschäftsstrategie
Die zentrale Botschaft der Veranstaltung: Nachhaltigkeit ist ein solides Geschäftsmodell, das profitables Wachstum, Resilienz und langfristigen Erfolg ermöglicht – getragen von starker Führung. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Mitentwickler des Planetary-Boundaries-Konzepts, betonte die Notwendigkeit, innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen zu wirtschaften. „Nachhaltigkeit ist keine Option mehr – sie ist eine Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit, Stabilität und Zukunftssicherheit“, erklärte er. „Zeigen Sie, dass Nachhaltigkeit kein Kostenfaktor, sondern ein Wettbewerbsvorteil ist.“
Transformation durch Zusammenarbeit
Thomas Zurbuchen, Leiter von ETH Zürich | Space und ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA, hob die Bedeutung der Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie hervor. „Die Industrie hat die Fähigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse in praxisnahe Innovationen zu überführen“, sagte er. Als Beispiel nannte er hochauflösende Satellitentechnologie, die inzwischen mit millimetergenauer Präzision Daten liefert – „Ein Landwirt kann heute gezielt erkennen, welche Felder Dünger benötigen und welche nicht.“
Mehrere Redner betonten die Rolle der Zusammenarbeit, um nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern, den Klimawandel zu bekämpfen, natürliche Ressourcen zu bewahren, Arbeitsplätze zu schaffen und Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Julia Binder, Professorin an der IMD Business School, rief dazu auf, die Kreislaufwirtschaft als Verbindung von Profitabilität, Wachstum und Nachhaltigkeit zu sehen: „Die Unternehmen der Zukunft sind jene, die den Mut zur Innovation haben und ihre Geschäftsmodelle konsequent neu denken.“
Nachhaltige Mobilität und Werkstoffe
Die Veranstaltung widmete sich auch nachhaltiger Mobilität und Materialien – etwa der Reduktion von Fahrzeuggewicht oder dem Aufbau einer europäischen Batteriezellenindustrie. Bühler gab bekannt, mit der 50. Bestellung seiner Carat-Megacasting-Lösung einen neuen Meilenstein erreicht zu haben – ein klares Signal für den Wandel in der Automobilproduktion.
Innovation erleben
Teilnehmende konnten zahlreiche Technologien live erleben – darunter neue Lösungen für die Getreideverarbeitung, KI-gestützte Prozessoptimierung, digitale Druckgusssteuerung sowie energieeffiziente Verfahren für die Herstellung pflanzlicher Proteine.
Die Bühler Networking Days 2025 setzten neue Maßstäbe: Nie zuvor kamen mehr Branchenvertreter aus so vielen Sektoren zusammen. Die Gäste reisten mit frischen Erkenntnissen, neuen Kontakten und gestärkter Entschlossenheit ab, Wandel im eigenen Unternehmen voranzutreiben.
Zum Abschluss rief CEO Stefan Scheiber zu entschlossenem Handeln auf: „Was wir brauchen, ist der Mut zu handeln – für beschleunigtes Wachstum und die nachhaltige Transformation von Unternehmen, Wertschöpfungsketten und ganzen Industrien. Nur so schaffen wir gemeinsam eine bessere Zukunft.“