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Desktop Metal meldet Insolvenz nach Chapter 11 an; ausländische Tochtergesellschaften sollen verkauft werden

Desktop Metal hat Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet und arbeitet daran, eine Reihe von ausländischen Tochtergesellschaften, darunter ExOne GmbH, an eine Tochtergesellschaft von Anzu Partners zu verkaufen.

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Anzu Partners ist seit dem vergangenen Jahr in den Übernahmeprozess von Voxeljet involviert. Der ursprüngliche Asset-Deal wurde von den Voxeljet-Aktionären Ende April 2025 abgelehnt. In der Folge leitete Voxeljet ein Restrukturierungsverfahren nach dem deutschen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) ein, das Anfang Juli 2025 durch das Amtsgericht München bestätigt wurde. Nun positionieren sich verbundene Unternehmen von Anzu Partners auch für die Übernahme von ExOne GmbH, EnvisionTEC GmbH, ExOne KK und AIDRO s.r.l. im Rahmen eines gerichtlich überwachten Prozesses.

Um das Geschäft während der Vermarktung verbleibender Vermögenswerte zu schützen, meldete Desktop Metal Insolvenz nach Chapter 11 an. Diese US-amerikanische Regelung ermöglicht es Unternehmen, sich neu zu strukturieren, während der operative Betrieb weiterläuft. Auch das Additive-Manufacturing-Unternehmen Fast Radius ging diesen Weg und wurde ein Jahr nach seinem Börsengang für 15,9 Millionen US-Dollar verkauft.

Desktop Metal hat den Insolvenzantrag nur wenige Wochen nach dem Vollzug der Übernahme durch Nano Dimension gestellt. Obwohl die Übernahme bereits im vergangenen Jahr vereinbart wurde, geriet sie ins Wanken, nachdem Nano Dimension gegen Ende 2024 und Anfang 2025 mehrere Veränderungen auf Management- und Vorstandsebene durchlief. Im Januar reichte Desktop Metal eine Klage gegen Nano Dimension ein. Das zuständige Gericht verpflichtete Nano im März, die Transaktion abzuschließen – was auch geschah. Direkt im Anschluss kündigte Nano jedoch an, „alle strategischen Optionen“ zu prüfen, um die bestehenden Verbindlichkeiten und Liquiditätsprobleme von Desktop Metal zu adressieren – zurückzuführen auf Entscheidungen des früheren Managements.


Im Nachgang zu diesem Rechtsstreit teilte die Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan LLP mit, dass „Desktop Metal und dessen Rechtsnachfolger“ rund 30 Millionen US-Dollar an ausstehenden Anwaltsgebühren nicht beglichen hätten. Die Kanzlei hat ihrerseits nun rechtliche Schritte eingeleitet und fordert Schadensersatz in Höhe von bis zu 90 Millionen US-Dollar.

Nach Bekanntwerden der Chapter-11-Insolvenz von Desktop Metal gab Nano Dimension bekannt, dass die Entscheidung vom unabhängigen Board of Directors von Desktop Metal getroffen wurde.

Ofir Baharav, CEO von Nano Dimension, erklärte: „Wir sichern unsere finanzielle Stärke und behalten unsere Position als das am besten kapitalisierte Unternehmen in unserem Ökosystem. Genau das ermöglicht es uns, strategische Chancen aus einer Position maximaler Stärke zu verfolgen – und genau das sollten unsere Aktionäre von uns erwarten.“

 

Quelle: www.tctmagazine.com by Sam Adams

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