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DGH Sand Casting muss Betrieb einstellen

Der Automobilzulieferer DGH Sand Casting mit Sitz in Friedrichshafen hat eine geordnete Ausproduktion eingeleitet. Nachdem kein Investor für das insolvente Unternehmen gefunden werden konnte, wird der Geschäftsbetrieb spätestens bis Ende 2023 schrittweise stillgelegt. Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko rief gemeinsam mit dem Betriebsrat Unternehmen in der Region auf, Bewerbungen von DGH-Beschäftigen zu berücksichtigen.

Pressemitteilung | Lesedauer: min

Der Insolvenzverwalter hatte die rund 250 Beschäftigten bereits im März über den Rückzug des letzten Kaufinteressenten informiert und sich mit dem Betriebsrat auf einen Interessenausgleich und Sozialplan geeinigt. Inzwischen haben die Mitarbeiter ihre Kündigungen erhalten und werden in den nächsten Monaten schrittweise das Unternehmen verlassen. "Für die Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam mit uns für den Erhalt ihres Unternehmens gekämpft und auf eine Investorenlösung gehofft haben, ist das natürlich enttäuschend", sagte Danko, der DGH Sand Casting seit Juni 2022 weiterführt und sich die Tür für eine Sanierung so lange wie möglich offen gehalten hatte. "Aber ohne die Aussicht auf einen Investor ist eine Weiterführung wirtschaftlich und insolvenzrechtlich nicht möglich."

Gemeinsam mit dem Betriebsrat warb Danko ausdrücklich für die Mitarbeiter von DGH Sand Casting bei Unternehmen in der Region: "Die Bodenseeregion hat ein starkes industrielles Rückgrat, und gute und qualifizierte Mitarbeiter sind ein echter Wettbewerbsfaktor", so Danko. "Die Mitarbeiter von DGH Sand Casting sind nicht nur überwiegend sehr gut ausgebildet, sondern auch sehr engagiert und erfahren. Ich kann jedem Unternehmen nur empfehlen, einen Blick auf ihre Bewerbungen zu werfen.

In der Zwischenzeit unterstützen die Insolvenzverwaltung und die Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall die Mitarbeiter bei der Suche nach einer Anschlussbeschäftigung. So wurde beispielsweise eine Jobbörse im Unternehmen eingerichtet, in der Stellenangebote veröffentlicht werden. Die Beschäftigten erhalten Unterstützung bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen und der Stellensuche. Darüber hinaus werden Bewerbungstrainings angeboten, um die Mitarbeiter auf bestimmte Stellenausschreibungen und anstehende Vorstellungsgespräche vorzubereiten.


Das Auslaufen und die Schließung des Geschäftsbetriebs am Standort erfolgt in drei Stufen. Zunächst wird die Gießerei bis Ende Juni den Betrieb einstellen. Alle bestehenden Gießereiaufträge werden bis zu diesem Zeitpunkt abgearbeitet sein. Die mechanische Bearbeitung wird Ende Juli eingestellt. Darüber hinaus wird ein Team noch mit Restarbeiten am Standort beschäftigt sein. Dazu gehören die Anlieferung, die Abholung und die Bearbeitung der restlichen Kundenaufträge. Spätestens Ende des Jahres wird das Werk dann vollständig stillgelegt sein.

DGH Sand Casting fertigt in Friedrichshafen Aluminium-Sandgussteile für den Einsatz in der Automobilindustrie (Pkw und Nutzfahrzeuge) sowie in der Energie- und Heiztechnik. Zu den Produkten gehören Leichtbauteile und Komponenten für Fahrwerk und Antriebsstrang - sowohl für Verbrennungsmotoren als auch für Elektrofahrzeuge - sowie Wärmetauscher für Heizungsanlagen. Zu den Kunden des Unternehmens zählen namhafte Unternehmen aus der Automobilindustrie und dem Heizungsbau. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund 37,8 Millionen Euro.

Wie viele Industrieunternehmen leidet auch DGH Sand Casting unter den Folgen der Corona-Pandemie. Seit Beginn der Pandemie ist der Umsatz um rund 35 Prozent zurückgegangen. Die Chip-Knappheit sowie der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf Lieferketten und Energiepreise hatten die Situation zuletzt so verschärft, dass das Unternehmen im Juni 2022 Insolvenz anmelden musste. In der Folge prüften mehrere Interessenten eine mögliche Übernahme des Geschäftsbetriebs. Letztlich konnte jedoch kein Investor gefunden werden, der bereit war, den Betrieb zu übernehmen.

Über Danko Insolvenzverwaltung

Die Kanzlei Danko Insolvenzverwaltung" steht für mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in den Bereichen Unternehmenssanierung, Insolvenz- und Arbeitsrecht. Mit einem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Rechtsanwaltsfachangestellten ist die Kanzlei in der Lage, auch größere Insolvenzverfahren und umfangreiche Mandate erfolgreich zu bearbeiten. Zu den bekannten Referenzverfahren des Kanzleigründers Dr. Franz-Ludwig Danko gehören die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, FINOBA Automotive, Spezialguss Wetzlar und ttb Group, der Seifenhersteller Kappus Group, der Flugzeugausrüster Anolis Interiors, die DRK-Kliniken Nordhessen, das Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Rehaklinik. Die Kanzlei hat Büros in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.

Firmeninfo

DGH Sand Casting Corporate GmbH & Co.KG

Colsmanstraße 25
88045 Friedrichshafen
Germany

Telefon: +49 (0) 7541 7002 0

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