Jobverluste setzen sich ungebremst fort
Nach einem bereits schwierigen Jahr 2024 mit über 55.000 angekündigten Stellenstreichungen setzt sich der Negativtrend 2025 fort: Allein im ersten Quartal wurden weitere 10.000 Jobs abgebaut, während gleichzeitig nur 500 neue Stellen geschaffen wurden. CLEPA warnt: „Die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze bleibt aus – ohne rasche Nachfragesteigerung gehen kritisches Know-how und Innovationskraft unwiederbringlich verloren“, so Nils Poel, Head of Market Affairs bei CLEPA.
Standortschließungen und Insolvenzen auf Rekordniveau
Während in den vergangenen Jahren interne Restrukturierungen im Vordergrund standen, wird nun mehr als die Hälfte (57 %) der Arbeitsplatzverluste durch Werksschließungen oder Insolvenzen verursacht – ein alarmierender Anstieg. Seit Januar 2025 wurden mindestens acht Produktionsstandorte in Europa geschlossen, darunter auch prominente Fälle wie Northvolt.
Strukturelle Überkapazitäten gefährden Zukunftsfähigkeit
Laut einer aktuellen CLEPA-McKinsey-Umfrage kämpfen 62 % der Zulieferer mit Überkapazitäten und nicht gedeckten Fixkosten. Ein Viertel der Unternehmen kann die laufenden Kosten an vielen Standorten nicht mehr decken – ein klarer Hinweis auf bevorstehende strukturelle Anpassungen und weitere Jobverluste.
Investitionen brechen dramatisch ein
Die Investitionsprognosen (CAPEX) für den Zeitraum 2025–2030 wurden im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 Milliarden Euro nach unten korrigiert. Damit stagniert das Investitionsvolumen auf einem Niveau, das deutlich unter dem liegt, was für eine erfolgreiche Transformation notwendig wäre. „Ein unter Druck stehender Sektor kann Europas ambitionierte Ziele nicht erfüllen“, betont CLEPA-Generalsekretär Benjamin Krieger. „Wir brauchen eine technologieoffene Politik, die Innovation, Nachfrage und Beschäftigung gezielt unterstützt.“
Handlungsbedarf auf politischer Ebene
CLEPA fordert eine realistische Neubewertung der CO₂-Regulierung und eine industriepolitische Kurskorrektur, um Europas industrielle Basis zu sichern. Ohne entschlossene Gegenmaßnahmen steht ein zentraler Pfeiler der europäischen Wirtschaft – und damit auch ihre technologische Führungsrolle – auf dem Spiel.