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GER - KUKA verbessert Ergebnis, Konjunktur sorgt für Zurückhaltung bei den Kunden

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Der Automatisierungsspezialist KUKA hat sein Ergebnis im dritten Quartal 2019 verbessert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Konzerns auf 35,6 Mio. € (Q3/18: 26,4 Mio €) ebenso wie die EBIT-Marge von 3,1 % im dritten Quartal des Vorjahres auf 4,3 % im dritten Quartal 2019. Hier wirkten sich insbesondere die zu Jahresbeginn eingeleiteten Effizienzmaßnahmen positiv aus.

„Wir haben mit einem Effizienzprogramm frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um KUKA in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zu stabilisieren“, sagte Peter Mohnen, Vorstandsvorsitzender der KUKA AG. „Dennoch bleiben die konjunkturellen Rahmenbedingungen weiterhin schwierig. Deshalb werden wir diesen Kurs auch konsequent weiterverfolgen.“

Die anhaltend schwache globale Konjunktur sowie handelspolitische Unsicherheiten führen dazu, dass sich Kunden mit Investitionen zurückhalten. Hinzu kommt die Restrukturierung eines Teilgeschäftsbereichs im Business Segment Robotics, der für automatisierte Fertigungslösungen wie Zellen und Sondermaschinen zuständig ist. Diese Entwicklungen werden voraussichtlich das EBIT ab dem vierten Quartal belasten. Daher hat KUKA die Prognose für das Geschäftsjahr 2019 im September angepasst und er-wartet nun einen Umsatz von rund 3,2 Mrd. €. Die EBIT-Marge sollte inklusive aller Reorganisationsaufwendungen dennoch über dem Vorjahresniveau von 1,1 % liegen.

Der Konzern verzeichnete im dritten Quartal 2019 Auftragseingänge in Höhe von 624,8 Mio. €. Dies entspricht einem Rückgang von 16,7 % gegenüber dem dritten Quartal 2018 (Q3/18: 750,1 Mio. €). Vor allem in der Automobilindustrie und bei Electronics spürt KUKA diese Zurückhaltung. Davon betroffen sind vor allem die Business Segmente Systems, Robotics und China. Die Umsatzerlöse sanken leicht um 2,1 % auf 832,9 Mio. € (Q3/18: 851,0 Mio. €). Die Book-to-Bill-Ratio, das heißt das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsatzerlösen, betrug im abgelaufenen Quartal 0,75 (Q3/18: 0,88), was einem Rückgang von 0,13 entspricht.

Kumuliert betrachtet konnte der KUKA Konzern in den ersten neun Monaten 2019 einen Auftragseingang in Höhe von 2.434,0 Mio. € erwirtschaften, der 6,8 % unter dem Vorjahreswert (9M/18: 2.610,5 Mio. €) lag. Die Umsatzerlöse betrugen 2.372,5 Mio. €, was einem leichten Rückgang von 3,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (9M/18: 2.448,3 Mio. €). Die Book-to-Bill-Ratio lag in den ersten neun Monaten 2019 bei 1,03. Gegenüber dem Vorjahr sank der Wert um 0,04 (9M/18: 1,07). Das EBIT des KUKA Konzerns in Höhe von 81,4 Mio. € reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von
93,9 Mio. €. Die EBIT-Marge sank von 3,8 % in den ersten neun Monaten 2018 auf 3,4 % in 2019. Im Vorjahr wirkte sich der Verkauf von Unternehmensanteilen in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags positiv auf das Ergebnis aus. Im laufenden Geschäftsjahr resultierte der Wechsel der Konsolidierungsmethode in Erträgen. Werden beide Effekte eliminiert, läge das Ergebnis der ersten neun Monate 2019 über dem des Vorjahres.

Robotics
Im dritten Quartal 2019 erwirtschaftete das Segment Robotics Auftragseingänge in Höhe von 215,4 Mio. €, was einem Rückgang von 27,5 % gegenüber dem Wert des Vorjahres entspricht (Q3 /18: 297,0 Mio. €). Der Umsatz sank von 379,7 Mio. € in Q3 /18 um 19,0 % auf 307,7 Mio. € in Q3 /19. Die Book-to-Bill-Ratio lag bei 0,70 (Q3 /18: 0,78). Aufgrund der anhaltend schwierigen Lage der Weltwirtschaft halten sich Kunden bei Auftragsvergaben weiterhin zurück. So wirkte sich das niedrigere Umsatzvolumen auch auf das Ergebnis aus. Das EBIT lag bei 25,5 Mio. € nach 37,1 Mio. € in Q3 /18. Entsprechend reduzierte sich die EBIT-Marge von 9,8 % in Q3 /18 auf 8,3 % in Q3 /19. Die Details der im September angekündigten Restrukturierung eines Teilbereichs von Robotics werden im vierten Quartal erarbeitet. KUKA rechnet mit einer deutlichen Belastung im EBIT ab dem vierten Quartal, die sich auch auf das Gesamtjahresergebnis auswirken wird.

Die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten 2019 beliefen sich auf 822,3 Mio. €, was einem Rückgang von 14,7 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht (9M /18: 963,9 Mio. €). Die Umsatzerlöse sanken um 7,2 % von 937,5 Mio. € in den ersten neun Monaten 2018 auf 870,0 Mio. € in 9M /19. Die Book-to-Bill-Ratio lag mit 0,95 unter dem Vorjahreswert von 1,03. Das EBIT in den ersten neun Monaten belief sich auf 60,9 Mio. €, was einer EBIT-Marge von 7,0 % entspricht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres erwirtschaftete das Business Segment Robotics ein EBIT in Höhe von 105,3 Mio. € mit einer EBIT-Marge von 11,2 %. Im Vorjahreszeitraum wurde das Ergebnis durch den Verkauf von Unternehmensanteilen positiv beeinflusst.

Logistics Automation
Logistics Automation verzeichnete im Auftragseingang einen starken Anstieg um 39,8 % auf 128,6 Mio. € im dritten Quartal 2019 (Q3 /18: 92,0 Mio. €). Dieser Anstieg konnte aufgrund der konsequenten Umsetzung der Wachstumsstrategie erzielt werden. Logistics Automation profitiert von der weiterhin hohen globalen Kundennachfrage in seinen Fokusmärkten E-Commerce /Retail und Consumer Goods. Die Umsatzerlöse gingen leicht von 145,5 Mio. € in Q3 /18 um 3,2 % auf 140,9 Mio. € in Q3 /19 zurück. Die Book-to-Bill-Ratio stieg auf 0,91 (Q3 /18: 0,63). Das EBIT reduzierte sich im dritten Quartal 2019 auf 2,5 Mio. € nach 4,1 Mio. € im dritten Quartal 2018. Die EBIT-Marge sank folglich auf 1,8 % in Q3 /19 nach 2,8 % in Q3 /18. Aufgrund der Änderung der Konsolidierung des Chinageschäfts, des erhöhten Investitionsvolumens in neue Technologien/Software sowie der Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen sank das EBIT im Vorjahresvergleich.


Kumuliert betrachtet konnte das Business Segment Logistics Automation Auftragseingänge in Höhe von 601,9 Mio. € in den ersten neun Monaten 2019 verzeichnen – ein deutliches Plus von 43,1 % (9M /18: 420,5 Mio. €). Die Umsatzerlöse betrugen 425,5 Mio. € und befanden sich 3,7 % unter dem Vorjahresniveau von 441,8 Mio. €. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die chinesische Logistics-Gesellschaft aufgrund des Wechsels der Konsolidierungsmethode seit 2019 nur noch anteilig im Ergebnis und nicht mehr in den Umsatzerlösen enthalten ist. Die Book-to-Bill-Ratio wuchs von 0,95 im Vorjahr auf 1,41 an. Das EBIT in den ersten neun Monaten 2019 belief sich auf 6,0 Mio. € mit einer EBIT-Marge in Höhe von 1,4 % (9M /18: EBIT 8,3 Mio. €; EBIT-Marge 1,9 %).

China
Das Segment China erzielte im dritten Quartal 2019 Auftragseingänge von 55,9 Mio. €. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang von 34,6 % gegenüber dem Vorjahreswert (Q3 /18: 85,5 Mio. €). In China ist die Zurückhaltung der Kunden bei Auftragsvergaben aufgrund der handelspolitischen Entwicklungen und weltweiten Unsicherheiten deutlich zu spüren, insbesondere in der Automobilindustrie und bei Electronics. Die Umsatzerlöse sanken um 3,2 % von 159,2 Mio. € auf 154,1 Mio. €. Die Book-to-Bill-Ratio sank von 0,54 im dritten Quartal 2018 auf 0,36 im dritten Quartal 2019. Das EBIT betrug im abgelaufenen Quartal 1,8 Mio. € (Q3 /18: −4,5 Mio. €). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 1,2 % (Q3 /18: −2,8 %). Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die Marge im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert werden.

Insgesamt beliefen sich die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten 2019 im Segment China auf 367,9 Mio. € und lagen damit um 17,0 % unter dem Wert des Vorjahres (9M /18: 443,4 Mio. €). Die weltweite konjunkturelle Abkühlung trifft auch den Wachstumsmarkt China. Das Potenzial bleibt zwar weiterhin hoch, doch die Nachfrage entwickelte sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage rückläufig. Die Umsatzerlöse sanken um 3,0 % auf 381,8 Mio. € in den ersten neun Monaten 2019 nach 393,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Book-to-Bill-Ratio lag mit 0,96 unter Vorjahresniveau (9M /18: 1,13). Das EBIT stieg von −11,2 Mio. € in den ersten neun Monaten 2018 auf 6,0 Mio. € in den ersten neun Monaten 2019 an. Die EBIT-Marge lag entsprechend bei 1,6 % gegenüber −2,8 % im gleichen Zeitraum 2018.

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