Wie der italienische Gießereiverband Assofond in seiner aktuellen Pressemitteilung berichtet, zeigt sich die Lage der Branche weiterhin angespannt. Trotz eines leichten zyklischen Anstiegs bei Produktion (+6,4 %) und Umsatz (+9,2 %) im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal fehlt es an echten Anzeichen für eine nachhaltige Erholung.
Das Studienzentrum von Assofond weist darauf hin, dass dieser Anstieg vor allem auf kalenderbedingte Effekte – wie mehr Arbeitstage nach den Weihnachtsferien – zurückzuführen ist. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 ergibt sich weiterhin ein deutlicher Rückgang: -9,5 % bei der Gesamtproduktion, -8,5 % bei Eisengießereien und -11,9 % bei Nichteisengießereien.
Assofond-Präsident Fabio Zanardi bringt es auf den Punkt: Es scheint, als hätten wir den Tiefpunkt erreicht – aber ohne jegliche Anzeichen für eine echte Erholung. Die Auftragslage ist schwach, und die Aussichten basieren mehr auf Hoffnung als auf realen Impulsen. Globale Unsicherheiten und wirtschaftspolitische Risiken belasten die Branche zusätzlich und führen zu einer Investitionsstagnation.
Besonders kritisch bleibt die Auftragsvisibilität: Sie liegt bei nur 2,2 Monaten für Gusseisen, 0,8 Monaten für Stahl und 2,5 Monaten für Nichteisenlegierungen – ein neuer Tiefstand. Auch wenn Stimmungsindikatoren wie der „March Act Index“ eine leichte Verbesserung zeigen (53,2 Punkte), trüben sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate bereits wieder ein.
Zusätzlich verschärfen stark gestiegene Energiekosten die Lage: Der durchschnittliche Strompreis (PUN) stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 %, was die ohnehin knappen Margen weiter unter Druck setzt.
Fazit: Der steile Abwärtstrend des Jahres 2024 mag gebremst sein – eine echte Trendwende ist jedoch weiterhin nicht in Sicht.