Rheinmetall und die Comitans Capital AG haben jetzt einen Kaufvertrag über den Erwerb der gesamten Kleinkolben-Sparte des Konzerns unterzeichnet. Rheinmetall verfolgt damit im zivilen Bereich weiterhin die Strategie, sich künftig auf neue Technologien und Alternativen zum Verbrennungsmotor zu konzentrieren. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Der Kaufvertrag umfasst das gesamte Kleinkolbengeschäft von Rheinmetall einschließlich aller Produktionsstandorte. Insgesamt arbeiten rund 3.650 Mitarbeiter in den Kleinkolbenwerken in Neckarsulm (Deutschland), Marinette (USA), Celaya (Mexiko), Nova Odessa (Brasilien), Trmice (Tschechien), Hiroshima (Japan) sowie in den Werken des chinesischen Joint Ventures KSHP in Shanghai und Chongqing. Der Geschäftsbetrieb und die Produktion sollen an allen Standorten fortgeführt werden.
Zieltermin für den Abschluss der Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden steht, ist der 31. März 2024.
Die 2021 eingeleitete strategische Neuausrichtung von Rheinmetall zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Produkten rund um den Verbrennungsmotor zu verringern und sich vollständig vom Geschäft mit Groß- und Kleinkolben zu trennen. Seit Anfang 2021 werden die Kolbenaktivitäten des Konzerns als Nicht-Kerngeschäft geführt. In einem ersten Schritt wurde die Großkolbensparte Anfang 2023 an die schwedische Koncentra Verkstads AB verkauft.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, macht deutlich: "Wir tun das, was wir angekündigt haben. Mit dem bevorstehenden endgültigen Ausstieg aus der Kolbenproduktion setzt Rheinmetall seine strategische Neuausrichtung fort. Rheinmetall wird sich mehr denn je als Technologieunternehmen der Entwicklung und Produktion innovativer Lösungen für unsere militärischen und zivilen Kunden widmen, wobei der Schwerpunkt auf alternativen Antrieben und der Wasserstofftechnologie liegt."
"Für unseren Bereich Kleinkolben haben wir einen guten Käufer gefunden", erklärt Marcus Gerlach, Leiter des Rheinmetall-Geschäftsbereichs Werkstoffe und Handel. "Wie bei den Großkolben haben wir auch bei den Kleinkolben genau das erreicht, was wir uns vorgenommen haben: Wir geben die Produktion von Kleinkolben in gute Hände. Die Comitans Capital AG hat sich in den vergangenen Monaten aktiv in die Bereiche eingearbeitet, in denen Investitionen und Veränderungen notwendig sind, und die vom Managementteam des Kleinkolbengeschäfts entwickelte langfristige Strategie mitgestaltet."
Comitans beabsichtigt, den Bereich Kleinkolben als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen mit eigener Organisation unter dem Markennamen Kolbenschmidt Pistons zu führen. "Mit Unterstützung der Comitans Capital AG werden wir Kolbenschmidt Kolben dauerhaft als eigenständiges, profitables Unternehmen positionieren", sagt Klaus Semke, künftiger CEO von Kolbenschmidt Kolben. "Neben Kolben für Pkw werden Kolben für schwere Lkw und den Off-Highway-Bereich eine wichtige Rolle spielen."
Comitans Capital AG
Die Comitans Capital AG mit Sitz in München ist eine international tätige Beteiligungsgesellschaft, die sich auf Unternehmen der Automobilzuliefererbranche konzentriert und diese auf ein nachhaltiges und langfristiges Wachstum vorbereitet. Ulrich Hauck, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Comitans Capital AG, sieht in Kolbenschmidt Pistons, einem der führenden Kolbenhersteller in der Automobilindustrie, ein großes Potenzial und freut sich mit dem Comitans-Team auf die Zusammenarbeit mit dem Management und den Mitarbeitern des Unternehmens.
Kolbenschmidt Kolben
Kolbenschmidt ist ein führender Anbieter von Kolben für Verbrennungsmotoren und ein Traditionsunternehmen, das vor mehr als einem Jahrhundert gegründet wurde. Mit seiner umfangreichen Produktpalette, die eine Vielzahl von Konstruktionen und Werkstoffen umfasst, ist der künftige Kolbenschmidt-Kolben gut aufgestellt, um die zukünftigen Anforderungen des Marktes zu erfüllen. Mit Fabriken rund um den Globus und dauerhaften Partnerschaften in Wachstumsmärkten ist das Unternehmen bereit, seine Kunden jetzt und in Zukunft zu bedienen.
