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Gießlinien - produktiv und wirtschaftlich

Lothar Hartmann, KURTZ GmbH, Kreuzwertheim

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KURTZ wurde 1779 gegründet und ist seit 6 Generationen in Familienbesitz. Seit rund 150 Jahren besitzt KURTZ Gießereierfahrung im eigenen Haus und seit fast 30 Jahren baut KURTZ Niederdruck-, Kipp- und Schwerkraftgießmaschinen für Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Neben Kokillenguss, bietet KURTZ auch Niederdruckgießmaschinen für Gips-, Keramik und Sandformen an. Darüber hinaus baut KURTZ Maschinen für Rapid Prototyping, Kundengießer, Serienproduktion sowie Standardversionen.

KURTZ kennt den extremen Kostendruck, welchem unsere Kunden unterliegen. Wie erreicht der Gießer also das Ziel gute und gleichzeitig kostengünstige Teile zu produzieren? Billige Anlagen helfen dabei nicht. Ausschlaggebend für produktive und wirtschaftliche Gießanlagen sind

- Gießverfahren
- Verfügbarkeit
- Betriebskosten
- Energieverbrauch

Mit dem Gießverfahren Niederdruck können folgende Eigenschaften erreicht werden:

- Höhere Gussqualität
- Bessere mechanische Eigenschaften
- Kosteneinsparung durch 
      - Weniger Kreislaufmaterial
      - Weniger Putzkosten
      - Höherer Ertrag

Weniger Angussmaterial bedeutet, dass Kosten für Putzen, Entgraten und Einschmelzen deutlich reduziert werden. Putzkosten sind hauptsächlich Personalkosten, die besonders bei Kundengießern mit geringen Stückzahlen ins Gewicht fallen, wo automatisiertes Putzen oder Stanzen keinesfalls profitabel ist. Beim Niederdruckgießen macht das Kreislaufmaterial 5 % bis 20 % des Gussteilgewichts aus, wohingegen es beim Schwerkraftgießen bis zu 100 % und mehr betragen kann.

In Anbetracht der steigenden Energiekosten, das heißt EURO / kg Schmelze, sollte jedes Kilogramm an unnötiger Schmelze vermieden werden. Die höhere Investition in das Maschinenkonzept wird amortisiert und ist in kürzester Zeit aufgrund der oben genannte Punkte profitabel.

Die Verfügbarkeit von Anlagen kann gesteigert werden durch
— Schnelle Ofenwechselsysteme
— Schnelle Werkzeugwechsel

Schnelle Ofenwechsel realisiert Kurtz durch Ofenshuttlesysteme. Transportiert werden Öfen von 300 bis 2600 kg. Der eigentliche Wechsel läuft sehr schnell ab und kann in der Nebenzeit erfolgen, so dass im besten Fall kein Taktausfall zu verzeichnen ist. Darüber hinaus bleibt die Kokille auf Betriebstemperatur.

Schnelle und sichere Werkzeugwechsel erfolgen mit Koppelsystemen. Vorteile liegen hier auch im sicheren Koppeln, wodurch feder Kreis automatisch richtig gekoppelt wird. Durch das Vorheizen der Werkzeuge wird die Zeit bis zum nächsten Guss verkürzt.

Betriebskosten werden bei Maschineninvestitionen schnell vergessen, können aber durch folgende Faktoren zum Kostenfresser werden:
— Laufende Kosten für Kühlung
— Wartung und Instandhaltung

Wasser ist unter dem Aspekt, dass Luft das teuerste Kühlmedium ist, oft die klügere Alternative. Nutzt man dann noch einen Kühlturm, gehen die Kosten für eine Wasserkühlung "gegen Null". Ein Kühlturm mit "weichem Wasser" hilft auch die Wartungskosten der Kokillen zu reduzieren. Darüber hinaus kann die Kokille länger auf der Maschine bleiben, da sich kein Kalk in den Kühlkanälen ablagert.

Energie und die damit verbundenen Kosten - ein Reizthema. Deutlich wird dies im Stromverbrauch der Warmhalteöfen. Kosten sind durch entsprechende Ofenisolierungen um bis zu 40 bis 50 % reduzierbar. KURTZ hat hierzu in der eigenen Gießerei verschiedene Versuche durchgeführt, mit dem Resultat, dass selbst bei kleinen 300 kg Öfen durch die richtige lsolierung 45 % Energie eingespart werden kann.

Also ran ans Geld, Möglichkeiten gibt es genügend, egal ob Kunden- oder Seriengießer.

Große Gießereitechnische Tagung 2008 Aachen

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