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Schweißverbindungen von Fahrzeugkomponenten aus Gusseisen mit Kugelgraphit

Dr.-Ing. Thomas Löhken, Dipl.-Ing. Wilhelm Hauke, Georg Fischer Automotive AG, Schaffhausen/Schweiz;

Dipl.-Ing. Karl Seidinger, Georg Fischer Automobilguss GmbH, Singen;

Dipl.-Ing. Christian Goldstein und Dipl.-Ing. Manfred Menzinger, KUKA Schweissanlagen GmbH, Augsburg;

Dipl.-Ing. Thomas Reiter, MAN Nutzfahrzeuge AG, München

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Das Aufschmelzen des Gussmaterials bei klassischen Schweißverfahren zieht zwangsläufig das rasche Erstarren hoch kohlenstoffhaltiger Schmelzen nach sich. Mit steigender Abkühlungsgeschwindigkeit neigen diese dazu ledeburitisch zu erstarren und im Austenit gelöster Kohlenstoff fördert das Umklappen zu Martensit. Diese spröden Phasen sind denkbar ungünstig für dauerschwingbelastete Bauteile wie sie im Fahrwerksbereich fast ausschließlich vorliegen.

In der Serienfertigung von Fahrzeugkomponenten aus Gusseisen kommen deshalb im Wesentlichen zwei Pressschweißverfahren zur Anwendung: Das Reibschweißen sowie das Schweißen mit magnetisch bewegtem Lichtbogen. Durch den Pressvorgang wird die ledeburitische Erstarrung vorhandener Schmelzen in einen nicht belasteten Wulst außerhalb der eigentlichen Schweißnaht Verlagert, wodurch schwächende Einflüsse auf die Dauerfestigkeit eliminiert werden.

Der Vortrag geht zunächst auf die prozesstechnischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die sich daraus ergebenden Einsatzpotentiale beider Verfahren ein.

Es werden die grundlegenden Bedingungen für belastbare Schweißverbindungen von Gussteilen, Möglichkeiten der Gefügebeeinflussung und Reproduzierbarkeit des Prozesses dargestellt. Korrekt ausgeführte Schweißungen versagen weder in statischen noch dynamischen Tests vor dem Bauteil. Im Zugversuch reißt stets der schwächere Schweißpartner.

Exemplarisch wird abschließend die Analyse von Fehlereinflüssen und Bruch auslösenden Faktoren diskutiert.

Große Gießereitechnische Tagung 2008 Aachen

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