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21 Jahre Präzision und Leidenschaft: HS Aalen verabschiedet Prof. Kallien im Rahmen des Barbara Kolloquiums

Das diesjährige Barbara Kolloquium in Aalen war ein ganz besonderes: Zum Abschied von Prof. Lothar Kallien, der die Hochschule nach 21 Jahren Ende Februar verlässt, strömten rund 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Gießereiindustrie – darunter viele Alumni – nach Aalen.

Lesedauer: min | Bildquelle: Hochschule Aalen

Rektor Prof. Harald Riegel eröffnete die Veranstaltung und würdigte Kalliens enormes Engagement für Hochschule und Gießereitechnik.

Fachlich hatte das Kolloquium gleich mehrere Highlights:

  • Prof. Wolfram Volk (TU München) präsentierte das 3D-Druck-Verfahren Liquid Shaping, mit dem sich extrem dünnwandige Aluminiumgussteile (ca. 0,5 mm) ohne Kaltläufe herstellen lassen – samt überzeugender mechanischer Eigenschaften.
  • Prof. Babette Tonn (TU Clausthal) zeigte das beeindruckende Potenzial hochdämpfender CuAlMn-Gusswerkstoffe. Die martensitische Umwandlung sorgt für effektive Schwingungsdämpfung – demonstriert durch drei unterschiedlich eingestellte Stäbe, die im heißen Wasser sichtbar verschieden reagierten. Auch im Druckguss erwies sich die Legierung als vielversprechend: Bereits 700 Testbauteile wurden erfolgreich gefertigt.
  • Prof. Martin Fehlbier (Uni Kassel) erläuterte, wie KI und Thermografie den Druckgießprozess transparenter machen können. Wärmebildkameras und trainierte Modelle optimieren automatisch den Sprühvorgang und steigern so Prozessstabilität und Ressourceneffizienz.
  • Prof. Gotthard Wolf (Uni Freiberg) stellte mit dem UHT-Thermo-Jet ein elektrisches Hochtemperatursystem zur Dekarbonisierung der Gießereien vor. Das Plug-and-Play-Konzept ersetzt fossile Brenner, ermöglicht Temperaturen von über 1050 °C und verbessert Energieeffizienz, Prozessqualität und Anlagenlebensdauer.

Ein besonders humorvoller Programmpunkt war der Beitrag von Dr. Schwarz (Steinbeis-Zentrum) zum Thema Megacasting – in Wahrheit eine charmante Sammlung digitaler Grußbotschaften und augenzwinkernder Anspielungen auf Prof. Kallien.

Zum Abschluss blickte Prof. Kallien selbst auf 21 erfüllte Jahre an der Hochschule zurück – geprägt von großen Forschungsprojekten, modernen Laborinvestitionen und einer intensiven Zusammenarbeit, besonders mit Oberingenieur Thomas Weidler, dem er herzlich dankte.

Traditionell endete das Kolloquium mit dem Gießerabend im Gießereilabor – dieses Mal so ausgelassen, dass die letzten Gäste erst gegen 4 Uhr morgens den Heimweg antraten.

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