Freiberg, die traditionsreiche Silberstadt mit ihrer tief verwurzelten Industriegeschichte, war Schauplatz eines bedeutenden Branchentreffens: Nach Stationen in Duisburg, Aachen, München und Clausthal war nun die sächsische Universitätsstadt Gastgeber des 5. Formstoff-Forums – ein Ereignis, das den Brückenschlag zwischen jahrtausendealter Gießereikunst und zukunftsweisender Forschung eindrucksvoll demonstrierte.
In der ehrwürdigen Bibliothek der Technischen Universität Bergakademie Freiberg wurde das Forum feierlich unter der Regie der BDG-Service GmbH eröffnet. Hausherr Prof. Michal Szucki, Leiter des Gießerei-Instituts, betonte in seiner Begrüßung die besondere Rolle der Stadt: „Freiberg entwickelt sich stetig weiter, ohne ihre Geschichte zu vergessen – genau wie das Gießverfahren, das auf eine über 5000-jährige Tradition zurückblickt und dennoch durch neue Materialien und Technologien kontinuierlich weiterentwickelt wird.“
Im Fokus der Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen in der Formstofftechnik: der Einsatz anorganischer Bindemittel, die Integration additiver Fertigungsverfahren wie dem 3D-Druck und Strategien zur Reduktion der ökologischen Auswirkungen. Auch im Jahr 2025 zeigt sich das klassische Gießverfahren hochmodern, vielseitig und essenziell für die nachhaltige Produktion komplexer Metallbauteile.
Die TU Bergakademie Freiberg, auf deren Campus das Forum stattfand, unterstreicht ihren Ruf als exzellenter Wissenschafts- und Forschungsstandort. Gegründet im Jahr 1765, zählt die Universität heute sechs Fakultäten und 42 Institute – darunter das europaweit renommierte Gießerei-Institut. Mit einem umfassend ausgestatteten Versuchstechnikum, modernster Analytik und Prüftechnik bietet es ideale Voraussetzungen für Forschung, Lehre und Transfer in die Industrie.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte spiegeln die Innovationskraft des Instituts wider:
-  	Entwicklung verschleißfester Stahllegierungen für Baumaschinenteile 
-  	Filtrationskonzepte für den Wiedereinsatz von Aluminiumschrotten 
-  	Optimierung von Simulationsmodellen für Kernschießprozesse 
-  	CO₂-freies Schmelzen von NE-Metallen 
-  	Regenerierung verschiedenster Formstoffsysteme 
Dank enger Kooperation mit Industriepartnern trägt das Institut maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Gießereibranche bei – und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Das Forum brachte eine vielfältige Mischung aus Industrie, Forschung und Fachverbänden zusammen. Die Veranstalter zeigten sich erfreut über die intensive Diskussion und das gemeinsame Ziel, Wissenschaft und Praxis noch enger zu verzahnen. Wie bereits im 18. Jahrhundert erkannt, ist industrieller Fortschritt ohne wissenschaftliche Basis kaum denkbar – dieses Prinzip bleibt aktueller denn je.
Ganz im Sinne der Auftaktreden entwickelte sich die Veranstaltung zu einer lebendigen Plattform für Austausch, neue Kooperationen und innovative Lösungsansätze. Beiträge aus Industrie, Zulieferwesen und Forschung beleuchteten Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Energieeffizienz – und beeindruckende Bauteilgrößen. Durch technologische Weiterentwicklungen rücken sogar Sand-Megacastings in greifbare Nähe.
 
                         
                                     
                                 
                
        
    
         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                        