Ein Weg, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der Wechsel von aushärtbaren Legierungen auf naturharte oder selbstaushärtende Legierungen. Dadurch ist es möglich, auch sehr große Aluminium-Strukturteile mit deutlich geringeren Energiekosten und weniger Prozessschritten herzustellen. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass der Wechsel der Legierung mitunter enorme Auswirkungen auf die weiteren Prozessschritte haben kann. Durch den Verzicht auf das energieintensive Lösungsglühen werden bei naturharten Legierungen Rückstände von Betriebsstoffen wie z.B. dem Trennmittel nicht mehr während der Wärmebehandlung von den Gussteilen entfernt. Daher muss bei naturharten Legierungen, noch viel mehr als bei aushärtbaren Legierungen, auf eine ausreichende und prozesssichere Reinigung und Vorbehandlung der Strukturteile geachtet werden.
Als Trennstoff-Hersteller haben wir uns schon frühzeitig mit dieser Herausforderung auseinandergesetzt. Hierbei haben wir neue Formtrennstoffe entwickelt, die sowohl die gestiegenen technischen Anforderungen erfüllen und gleichzeitig mit den Folgeprozessen so gut wie möglich verträglich sind. Tabelle 1 zeigt einen Vergleich unserer Neuentwicklung gegenüber einem konventionellen Trennstoff. Mit unserer Neuentwicklung können die gleichen Bauteile ohne Wärmebehandlung, ohne aggressive Beizpassivierung und mit Minimalmengensprühen produziert werden.