„Wir brauchen die Mobilität der Straße, wir brauchen LKWs“, Ministerpräsident Markus Söder
Am Donnerstag, 21.März 2024, war es so weit: Das erste Megawatt-Charging eines MAN eTrucks auf dem Firmengelände von MAN in München-Karlsfeld. Durchgeführt wurde die Aufladung vom bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der in seiner anschließenden Rede MAN als starken Technologiepartner lobte („Hochtechnologische eTrucks zum vernünftigen Preis“) und gleichzeitig an die Mobilität in Deutschland appellierte: „Die alleinige Mobilität durch die Deutsche Bahn wird zukünftig nicht ausreichen. Wir brauchen die Mobilität der Straße, wir brauchen LKWs.“ Dabei verwies Söder darauf, dass Klimaziele nicht zulasten der Wirtschaft, sondern Hand in Hand mit der Wirtschaft umgesetzt werden müssen. „Wir verbessern die Bilanz des CO₂-Ausstoßes nicht, indem wirtschaftliche Leistungen zurückgehen.“ CO₂-Neutralität werde laut Söder nur durch Technologie und Innovation und nicht Restriktion und Verbot erreicht.
„Das Ziel der CO₂-Reduktion ist auch mit Verbrennermotoren möglich“, Ministerpräsident Markus Söder
„Deutschland gilt international als Automobilland für PKWs und für LKWs, wie beispielsweise von MAN, und wir möchten, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“ Dabei stellte sich die Frage, wie Mobilität von Trucks in Zukunft wohl aussieht. „Wir wollen Technologieoffenheit in Europa, wie zum Beispiel den Einsatz von Wasserstoff. Gleichzeitig soll die Nutzung von Verbrennungsmotoren verlängert werden, weil das Ziel der CO₂-Reduktion auch mit Verbrennermotoren möglich sein kann“, so Söder. Ganz besonders lobte er die Entwicklung der E-Mobilität. Hier habe Deutschland in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt und auch MAN habe einen großen Satz nach vorne gemacht.
Ausbau E-Mobilitätsnetz: 30.000 MCS-Ladepunkte in Europa, davon 4.000 in Deutschland
Michael Halbherr, CEO von ABB E-Mobility, zeigte sich ebenfalls enthusiastisch: „Mit dem ersten Prototyp des Megawatt-Ladesystems (MCS) haben wir innerhalb weniger Jahre die Stromstärke und Ladeleistung verdoppelt und damit einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende geschaffen.“
Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, forderte hingegen einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur: „Was es jetzt braucht, sind klare Signale von der Politik, um den Ausbau des E-Mobilitätsnetzes weiter voranzutreiben. Unser Ziel bis 2030 sind 30.000 MCS-Ladepunkte in Europa, davon circa 4.000 in Deutschland.“
Info: Aktuelle Ladesäulen mit dem CCS-Standard (Combined Charging System) bieten eine maximale Ladeleistung von 400 kW bei 500 A. Die Ladeleistungen des neuen ABB-Megawatt-Ladesystems (MCS) sind auf bis zu 3,75 MW und 3.000 Ampere (A) Stromstärke ausgelegt. Das internationale Standardisierungsverfahren des Megawatt-Charging-Systems soll noch in diesem Jahr realisiert werden. Gleichzeitig sind der Netzausbau und die Digitalisierung der Netze essenziell für die Ladeinfrastruktur in Europa.