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Wie können energieintensive Unternehmen Ihre Gasabhängigkeit nachhaltig begrenzen?

Minister besucht Experten für Umwelttechnik in der Industrie

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: KMA Umwelttechnik

Am 1. April 2022 besuchte der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, KMA Umwelttechnik GmbH in Königswinter. Bei dem Unternehmensbesuch sprach er mit Dr. Holger Wagner, Geschäftsführer von KMA Umwelttechnik, auch über wirtschaftspolitische Themen, wie zum Beispiel der brisanten Gasabhängigkeit der landesweiten Industrieunternehmen, der steigende Nachfrage nach energieeffizienter Umwelttechnik und den Herausforderungen der Energiewende.

Mit der Frage, wie sich der Gasverbrauch in der Industrie reduzieren lässt, muss sich der NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie seit Beginn des Ukrainekriegs intensiv auseinandersetzen. Denn die energieintensive Industrie in NRW, auf die 40 Prozent des gesamten Gasverbrauchs in der Bundesrepublik entfallen, wäre von einem russischen Gaslieferstopp besonders betroffen. Und so war es kein Wunder, dass ihn die energieeffiziente Filtertechnologie, die ihm bei seinem Besuch vom Königswinterer Unternehmen KMA Umwelttechnik vorgestellt wurde, ganz besonders interessierte. Das 1958 gegründete mittelständische Familienunternehmen entwickelt maßgeschneiderte Systeme zur Reinigung emissionsbeladener Prozessabluft für die unterschiedlichsten Branchen wie z.B. die metallverarbeitende Industrie, die Lebensmittel- oder Textilindustrie. Dort werden komplexe Abluftströme häufig mit einer thermischen Nachverbrennung behandelt – ein energieintensives und damit teures Verfahren. Das Prinzip der thermischen Nachverbrennung (TNV) basiert auf der vollständigen Verbrennung der organischen Kohlenstoffverbindungen in der Abluft zu H2O und CO2. In der Lebensmittelindustrie müssen beispielsweise Nachverbrennungsanlagen mit hohen Temperaturen über 750 °C betrieben werden, um Emissionen und Gerüche hinreichend abzuscheiden. Speziell die Einhaltung der CO-Grenzwerte erfordert einen Betrieb mit hohen Ablufttemperaturen. Die zulässigen Grenzwerte der gereinigten Abluft können somit zwar erreicht werden, allerdings zu Lasten der Umwelt: Die für diese hohen Temperaturen notwendige Zufuhr an fossilen Energieträgern verbraucht immense natürliche Ressourcen und setzt Sekundäremissionen wie CO2 und NOx frei.

KMA Umwelttechnik setzt dagegen auf E-Filtersysteme, in denen mit geringem Energieaufwand ein starkes elektrisches Feld erzeugt wird, das die Staubpartikel, Rauch und Aerosole elektrostatisch auflädt. „Die Partikel werden dann im E-Filter wie von einem Magneten angezogen und abgeschieden. Ein automatisches Reinigungssystem, ähnlich einem integrierten Geschirrspüler, entfernt diese Ablagerungen regelmäßig, so dass ein Filteraustausch nicht notwendig ist“, erläuterte KMA-Geschäftsführer Dr. Holger Wagner das Prinzip der langlebigen und wartungsarmen KMA-Technologie. Zudem kann das System mit einer Wärmerückgewinnung zur Nutzung der Energie des Abluftstroms und einer UV-Lichtbehandlung gegen die Gerüche ausgestattet werden. Die bewährte Verfahrenstechnik nutzt integrierte Wärmerückgewinnungssysteme um die Wärme aus der Abluft zu entziehen und für die kundenspezifische Verwertung nutzbar zu machen (beispielsweise für die Erwärmung von Frischluft im Winter zur Reduzierung der Heizkosten). Damit lassen sich durch den Einbau der KMA-Filtertechnik im Vergleich zu konventionellen Anlagen rund 80 Prozent des Energieverbrauchs und bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen einsparen.


Bei der Werkführung zeigte sich Wirtschaftsminister Pinkwart beeindruckt von den vielfältigen Produkten und den energetischen Vorteilen der innovativen Umwelttechnik.

Er kündigte an, die KMA-Technologie bei der Landesgesellschaft Energy4Climate ins Gespräch zu bringen. Diese bündelt seit Jahresbeginn alle operativen Energie- und Klimaschutzaktivitäten in NRW und berät Unternehmen und Kommunen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. „Wir müssen nicht nur die Klimaschutzziele umsetzen, sondern zusätzlich auch die Versorgungssicherheit gewährleisten. Dafür braucht es einen schnellen und breiten Roll-out von Technologien für Energiewende und Klimaschutz. Und genau diese Technologie liefert ihr Unternehmen“, lobte der Minister.

Das Königswinterer Unternehmen, das als führender Lösungsanbieter für energie-effiziente Abluftfiltersysteme 70 Prozent seiner Anlagen an Kunden in aller Welt exportiert, registriert in den letzten Wochen einen starken Anstieg der Nachfrage. „Wir bekommen immer mehr Anfragen aus Unternehmen und auch von Verbänden, die sich bisher kaum mit diesem Thema beschäftigt haben “, berichtet Geschäftsführer Wagner. Denn Energieeinsparungen sind angesichts der aktuellen Entwicklungen in vielen Unternehmen auf einmal auf der Prioritätenliste ganz nach oben gerückt. Dabei stellt KMA, wie üblich im produktionstechnischen Spezialanlagenbau, fast ausschließlich maßgeschneiderte Anlagen her. „Es gibt keine Blaupause für unsere Abluftanlagen, denn jede kundenseitige Produktionsanlage ist verschieden und zudem müssen wir die lokalen rechtlichen Vorgaben für die Luftqualität oder die Emissionsabgabe in die Umwelt beachten. Doch Innovation gehört für uns zur Firmenphilosophie. Wenn eine neue Fragestellung auftaucht, sind wir immer überzeugt, dass wir auch dafür eine Lösung finden“, erklärt Wagner. Und so entwickelt das innovative Familienunternehmen umwelttechnische Lösungen für führende Unternehmen mit einem breiten industriellen Anwendungsspektrum, berät das Umweltbundesamt in branchenrelevanten Gremien oder unterstützt Industrieverbände und Fachzeitschriften mit Best-Practice Empfehlungen. Minister Pinkwart teilt den Optimismus von KMA Umwelttechnik: „Die aktuelle Situation stellt uns alle vor große Herausforderungen. Doch wir haben in NRW großartige Unternehmen, herausragende Forschungseinrichtungen und viele kluge Köpfe, die diese Herausforderung annehmen. Darin liegt für uns alle eine große Chance.“   

Firmeninfo

KMA Umwelttechnik GmbH

Eduard-Rhein-Straße 2
53639 Königswinter
Germany

Telefon: +49224492480

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